Nützliche Infos für die Gartenarbeit
Themen:
Obstbäume - Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Pfirsich
Beerenobst - Taybeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Stachelbeeren
Gemüse und Co.- Tomaten, Bohnen, Gurken, Kartoffeln
Baum- und Strauchschnitt
Apfel- und Birnbäume (Kernobst)
Obstbäume auf Streuobstwiesen
Der Streuobstbau ist ein extensive Wirtschaftsweise mit hochstämmigen Obstbäumen, die vor allem für viele Tierarten lebensnotwendig ist. Viele der rund 3.000 Sorten kommen nur regional vor und sind ein Kultur- und Naturerbe von hohem Wert. Auf die Streuobstwiese gehören nur ausgesprochen robuste Sorten. Eben solche Obstsorten, die wenig anspruchsvoll gegenüber dem Boden sind, sehr Klimafest und wenig pflegeaufwendig sind.
Quelle:NABU
Wir haben gepflanzt:
Apfel - Schöner von Boskoop
Apfel - Goldparmäne
Apfel - Bohnapfel
Apfel - Cox Orange
Apfel - Gravensteiner
Birne - Alexander Lucas
Birne - Clapps Liebling
Birne - Gellerts Butterbirne
Birne - Conference
Düngung der Bäume
Anfang März bis Anfang April pro Quadratmeter 70–100 Gramm Hornspäne sowie 100 Gramm Gesteinsmehl mit drei Liter reifem Kompost mischen und im Traufbereich der Baumkrone ausstreuen.
Bis Anfang Juni eventuell mit einem organischen Obst- und Beerendünger nachdüngen.
Hinweis
Gedüngt wird nur im äußeren Drittel des gedachten Blätterdachs, denn in Stammnähe besitzen die Bäume kaum Feinwurzeln, um den Dünger aufzunehmen.
Grundsätzlich ist beim Düngen der Obstbäume Zurückhaltung angesagt – vor allem, was die Verwendung stickstoffreicher Dünger betrifft. Diese fördern das vegetative Wachstum, also die Entwicklung der Triebe und Blätter. Gleichzeitig setzen die Bäume weniger Blüten an und bilden dann in der Folge auch weniger Früchte. Für die Blütenbildung wird vor allem der Nährstoff Phosphat benötigt – er ist aber wie das für die Fruchtentwicklung wichtige Kalium in den meisten Gartenböden in ausreichendem Maße vorhanden. Speziell eine Überversorgung mit Kalium sollten Sie unbedingt vermeiden. Sie beeinträchtigt die Calcium-Aufnahme und ist – neben einem Calciummangel im Boden – eine Ursache für Fleischbräune und stippige Früchte. Ist der Nährstoffgehalte des Bodens nicht bekannt, sollte er untersucht werden: Die Bodenlabors analysieren nicht nur die Nährstoffgehalte, sondern geben auch konkrete Dünge-Empfehlungen.
Quelle: Mein schöner Garten
Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche (Steinobst)
Wir haben gepflanzt:
Kirsche - Große schwarze Knorpelkirsche
Pflaume - Anna Späth
Pflaume - Bühler Frühzwetsche
Pflaume - Hauspflaume
Pflaume - Königin Viktoria
Problem Vogelfrass bei Kirschbäumen auf der Streuobstwiese
Bei Obstwiesen in der Freien Landschaft ist zu berücksichtigen, dass die dunkel werdenden Kirschen, wie Grosse Schwarze Knorpelkirsche, Hedelfinger Riesenkirsche fast vollständig von Tauben, Amseln und Rabenvögeln gefressen werden. Wählen Sie hier grundsätzlich hell bleibende Kirschen wie Dönissens Gelbe Knorpelkirsche oder Grosse Prinzessinkirsche - sie stechen im schwarz-weiss-Raster der Vögel nicht so von der Blattmasse hervor und werden von Ihnen nicht so stark wahrgenommen.
Von dem Gedanken, die Kirsch-Bäume mit Netzen zu schützen, können Sie sich bereits jetzt verabschieden. Das macht man zwei Jahre lang, dann wirds einem zu lästig. Knallgeräte, CDs, Plastik-Raben, gespannte Fäden und Vogelscheuchen wirken rund eine Woche, dann sch... die Vögel drauf. Also wenn Kirschen - dann helle Sorten (es sei denn Sie wollen nur die Vögel füttern).
Obstbaumschnitt
Der richtige Schnitt von Obstbäumen auf der Streuobstwiese
Hochstämmige Obstbäume sind langlebige Gehölze, die bei guter Pflege ein Ertrags- und Lebensalter von fünfzig bis einhundert Jahren erreichen. Im Vordergrund steht in den ersten Jahren nicht der Fruchtertrag, sondern ein zügiger Aufbau des Kronengerüsts.
Nachdem in den 60er und 70er Jahren viele hochstämmige Obstwiesen wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit der Motorsäge zum Opfer fielen und keine Neuanpflanzungen mehr vorgenommen wurden, hat seit rund 20 Jahren vor allem unter ökologischen Gesichtspunkten ein Umdenken stattgefunden. Meist sind es Naturschutzvereine und -verbände wie der NABU, die sich für den Erhalt der Obstwiesen einsetzen. Sie haben in den letzten Jahren zahlreiche Projekte zur Nutzung von Streuobstwiesen initiiert und auch neue Obstwiesen, Obstalleen und -lehrpfade angelegt. Für den Erfolg einer Obstbaumpflanzung ist jedoch eine regelmäßige Pflege gerade in den ersten Jahren unerlässlich. Dazu gehört auch der Obstbaumschnitt.
Warum überhaupt schneiden?
Hochstämmige Obstbäume sind langlebige Gehölze, die bei guter Pflege ein Ertrags- und Lebensalter von fünfzig bis einhundert Jahren erreichen. Im Vordergrund steht in den ersten Jahren nicht der Fruchtertrag, sondern ein zügiger Aufbau des Kronengerüsts. Dieses kann bei Hochstammobstbäumen auf starkwüchsigen Unterlagen je nach Obstart und -sorte später einen Durchmesser von sieben bis zwölf Metern erreichen. Die Ertragsphase bei diesen Obstgehölzen beginnt in der Regel ab dem 7. bis 12. Standjahr und hat ihren Höhepunkt oft erst im Alter von 30 bis 50 Jahren.
In den ersten Jahren nach der Pflanzung sollten Obsthochstämme einem straffen jährlichen Schnitt unterworfen werden, damit ihre Wüchsigkeit gefördert wird. Unterbleibt der Schnitt in den ersten Jahren, tragen die Bäume unter Umständen zwar schneller erste Früchte, kümmern allerdings im Wachstum und "vergreisen" vorzeitig.
Aus dem Erwerbsobstbau abgeschaute Tricks und Kniffe zur Erzielung eines vorzeitigen Fruchtansatzes - zum Beispiel Waagrechtbinden von jungen Trieben - gleich in den ersten Jahren nach der Pflanzung kommen allenfalls bei niedrigen Baumformen im Haus- und Kleingarten in Betracht. Auf der Obstwiese, wo es um die Entwicklung stattlicher, großer Baumkronen geht, können sie dazu führen, dass die jungen Hochstämme zu früh im Wachstum ausgebremst werden. Solche Maßnahmen, die in der obstbaulichen Literatur gern empfohlen werden, sind auf der Streuobstwiese außerdem arbeitsökonomisch kaum vertretbar und letztlich auch meist nicht sinnvoll.
Der regelmäßige jährliche Erziehungsschnitt in den ersten Jahren fördert nicht nur das Wachstum, sondern vor allem den Aufbau eines langfristig stabilen Kronengerüstes und die Entwicklung breiter, gut belichteter/belüfteter und gut beerntbarer Baumkronen.
Die geeignete Kronenform
Als Kronenform für die Streuobstwiese hat sich die so genannte Pyramidenkrone bewährt - bestehend aus der Stammverlängerung und drei bis vier gut verteilten Leitästen beziehungsweise Gerüstästen, an denen wiederum Seitenäste und Fruchtholz angeordnet sind.
Die Leit- oder Gerüstäste bleiben über die gesamte Lebenszeit des Baumes erhalten, ihnen gilt bei der Erziehung zur Pyramidenkrone besonderes Augenmerk. Sie werden beim Pflanzschnitt oder im nachfolgenden Jahr ausgewählt und sollten optimal im 45- bis bis 50-Grad-Winkel zur Stammverlängerung stehen. Stehen sie zu steil, spreizen wir sie mittels Spreizhölzern nach außen, da sonst keine breite, gut belüftete und beerntbare Krone entsteht. Stehen die Leitäste zu flach, binden wir sie hoch, da sie sonst frühzeitig im Wachstum nachlassen und sich in der Folgezeit senkrechte Oberseitentriebe bilden würden.
Vermeiden von "Schlitzästen"
Zur Vermeidung von späterem Astbruch sollte auch bereits beim Pflanzschnitt beziehungsweise in den ersten Jahren darauf geachtet werden, so genannte Schlitzäste zu entfernen. Schlitzäste sind meist sehr steilstehende Seitentriebe, die mit dem Stamm nur unzureichend verwachsen sind und später bei Belastung ausbrechen. Ob ein Seitentrieb unzureichend mit dem Stamm verwachsen ist und bei Belastung "schlitzt", kann jederzeit durch eine - vorsichtige! - Zugprobe festgestellt werden.
Die ersten Jahre des "Erziehungsschnitts"
Zur Förderung ihres Wachstums und ihrer Verzweigung werden die Leitäste sowie die Stammverlängerung jährlich um ein bis zwei Drittel zurückgeschnitten. Bei starktriebigen Jungbäumen wird etwas weniger, bei schwachtriebigen stärker zurückgeschnitten. Bei ausgebliebenem Neutrieb schneidet man sogar bis ins vorjährige Holz zurück.
Der Rückschnitt der Leitäste erfolgt jeweils auf außen, also unten stehende Knospen ("Augen"). Gleichzeitig werden die auf der Oberseite der Triebe befindlichen Knospen grundsätzlich entfernt, um oberseitige, ins Kroneninnere zurückwachsende Austriebe von vornherein zu vermeiden und statt dessen mehr nach außen wachsende Triebe an den Leitästen zu provozieren.
Zur Erzielung einer gleichmäßigen Kronenentwicklung werden die Leitäste untereinander alle etwa in gleicher Höhe eingekürzt ("Saftwaage"), die Stammverlängerung knapp darüber. Wird der Stammverlängerung zuviel Vorsprung eingeräumt, wie man dies häufig auf Obstwiesen beobachten kann, bleiben die ursprünglich vorgesehenen Leitäste sofort im Wachstum zurück und es bilden sich weiter oben an der Stammmitte neue kräftige Seitentriebe beziehungsweise Leitäste aus. Die Krone würde nach oben wandern und eine spätere Pflege und Beerntung wäre erschwert.
Mit den sich an den Leitästen bildenden Seitentrieben wird wie folgt verfahren: Die senkrecht und zur Mitte wachsenden Triebe auf der Oberseite der Leitäste werden an ihrer Basis entfernt. Nach außen stehende Seitentriebe auf der Unterseite der Leitäste werden - zumindest die ersten Jahre - zur Förderung ihres Wachstums ebenfalls eingekürzt, jedoch jeweils deutlich unter der Leitastverlängerung und jeweils auf außenstehende Augen; oberseitige Augen werden entfernt.
Diese Seitenäste "erster Ordnung" sollten - im Gegensatz zu den steiler stehenden Leitästen - eine etwas flacher ansteigende Ausrichtung bekommen. Das an ihnen in den Folgejahren entstehende Seitenholz ("zweiter und dritter Ordnung") wird - wenn es zu steil oder zu dicht steht - an der Basis entfernt, ansonsten jedoch, wenn es waagrecht steht, als fruchttragendes Holz ungeschnitten gelassen.
Falls der Baum von allein zu wenig waagrechtes Fruchtholz bildet, können steiler stehende Seitentriebe durch Waagerechtbinden als Fruchtholz genutzt werden.
Mit dem an der Stammverlängerung entstehenden Seitenholz wird wie folgt verfahren: Waagerechtes und schwaches Seitenholz kann - da es nicht durchtreiben wird, sondern eher zur Fruchtbildung neigt - ungeschnitten im Baum verbleiben. Die starken, steilstehenden Triebe dagegen werden - da sie sich sonst schnell zu Konkurrenten unserer Leitäste entwickeln könnten - entweder ganz (am Stamm) entfernt, oder - um eine Verkahlung des Stammes zu vermeiden - teils auch stammnah auf ein bis drei Augen zurückgesetzt. Mit den aus diesen Augen entstehenden Neuaustrieben wird in gleicher Weise verfahren: Schwächere beziehungsweise kürzere und waagrechte Triebe bleiben ungeschnitten, starke und steile Langtriebe werden ganz entfernt.
Von den obersten Austrieben der Stammmitte wird ein geeignet stehender Trieb als Stammverlängerung ausgewählt. Dieser wird etwas über den in Saftwaage geschnittenen Leitästen angeschnitten. Auf diese Weise erreichen wir, dass einerseits die Stammmitte gut mit Seitenholz besetzt ist und nicht verkahlt, andererseits das Seitenholz der Stammverlängerung nie so stark wird, dass es unsere drei oder vier Leitäste im Wuchs "überholt" und letztlich unterdrückt.
Quelle: NABU
Bilder Baumschnitt
Quelle:landwirt-media.com
Taybeeren
Herkunft
Die Taybeere ist eine relativ junge Obstart, die erst Anfang der 1960er Jahre in Schottland aus einer Kreuzung aus je einer Himbeer- und Brombeersorte entstand. Benannt wurde sie nach ihrem Entstehungsort am schottischen Fluss Tay. Die Pflanzen verfügen über eine recht gute Winterhärte und sind äußerst robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Aussehen und Wuchs
Im Mai zeigen die zu den Rosengewächsen zählenden Sträucher weiße Blüten, im Juni und Juli reifen die dunkelroten, länglichen Früchte heran, die mehr den Himbeeren ähneln. Sie besitzen ein ganz spezielles, leicht säuerliches und erfrischendes Aroma und enthalten viel Vitamin C, dafür wenig Fruktose. Ihr weiches Fruchtfleisch ist recht druck- und hitzeempfindlich. Die bis zu vier Meter langen Triebe, an denen sie sitzen, sind dicht bestachelt und erinnern an Brombeerranken, zudem breiten sich Taybeeren gerne wie diese über Ausläufer aus. Neuere Züchtungen besitzen dornenlose Ruten und einen etwas gemäßigteren Wuchs, zum Beispiel ‘EasyTay’ oder ‘Medana’. Letztere kann auch im Kübel auf Balkon und Terrasse angebaut werden.
Standort und Boden
Taybeeren mögen warme, sonnige bis halbschattige und etwas geschützte Plätze. Der Boden sollte humusreich, gut durchlässig und im Sommer nicht zu trocken sein. Gepflanzt werden kann im Frühjahr oder Herbst. Lockern Sie die Pflanzstelle großzügig und verbessern Sie schwere, lehmige Erde mit Sand und Laubhumus. Streuen Sie nach dem Pflanzen außerdem im Wurzelbereich etwas Gartenkompost aus, den Sie anschließend flach einarbeiten. Bereits zwei Pflanzen reichen aus für eine vierköpfige Familie; der Pflanzabstand sollte mindestens 150 Zentimeter, besser zwei Meter betragen. Taybeeren setzt man immer etwas tiefer in den Boden, als sie im Topf gestanden haben.
Erziehung und Schnitt
Die Pflanzen werden, wie ihre Eltern Brombeere und Himbeere, am Besten an einem Gerüst gezogen, damit kein undurchdringliches Dickicht entsteht. Dazu werden vier horizontale Drähte, beginnend auf einer Höhe von 60 Zentimeter bis zu einer Höhe von 180 Zentimeter gespannt. Pro Pflanze fünf bis sieben Bodentriebe fächerförmig daran aufbinden. Die restlichen Ruten werden entfernt. Die Blüten – und dementsprechend die Früchte – erscheinen an einjährigen Bodentrieben. Nach der Ernte werden abgetragene und schwache Ruten ausgelichtet. Neue Triebe belässt man, diese werden im folgenden Frühjahr auf gut zwei Meter eingekürzt und wieder am Spalier aufgebunden. Die Seitentriebe schneidet man wie bei Brombeeren auf kurze Zapfen zurück.
Pflege
Die erste Zeit nach dem Einpflanzen sollte den Boden feucht halten Sehr dankbar sind die Pflanzen für eine Mulchdecke, zum Beispiel aus Grasschnitt, vor allem, wenn es auf den Winter zugeht. Ein organischer Dünger oder eine Kompostgabe im Frühjahr fördert die Blütenbildung.
Ernte und Verwertung
Taybeeren kann man, je nach Witterung und Standort, ab Ende Juni/Anfang Juli etwa drei Wochen lang ernten. Ihr volles Aroma entfalten die Beeren erst, wenn sie vollreif sind. Unbedingt warten, bis sie sich wirklich dunkelrot verfärbt haben und sich das Fruchtfleisch einfach vom Zapfen abziehen lässt. Idealerweise wird täglich geerntet, da die Beeren sehr weich sind und überreife Exemplare schnell abfallen. Sie eignen sich zum Frischverzehr ebenso wie für Kuchen und Desserts, Konfitüre, Saft und Likör. Werden die Früchte nicht sofort verzehrt oder verarbeitet, friert man sie am Besten ein. Selbst im Kühlschrank halten sie nicht lange.
Vermehrung
Taybeeren können durch Stecklinge oder Absenker vermehrt werden. Letzteres geht besonders einfach, indem im Frühjahr eine Triebspitze Richtung Boden gebogen und dort zum Beispiel mit einem Draht befestigt wird. Wenn sich Wurzeln gebildet haben, kann der Spross von der Mutterpflanze abgetrennt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Taybeeren sind sehr robuste Gehölze, die kaum von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Quelle: mein-schoener-garten.de
Johannisbeeren
Herkunft
Erst im sechzehnten Jahrhundert wurde sie schriftlich erwähnt und hielt als Kulturpflanze Eingang in europäische Gärten. Man findet sie von Nord- über Osteuropa bis Nordwestasien, wo man auch die eigentliche Herkunft der Johannisbeere vermutet.
Der richtige Standort
Der Johannisbeerstrauch wächst auf unterschiedlichen Böden. Er ist als Zierpflanze nicht besonders anspruchsvoll. Für eine gute Ernte empfiehlt sich ein leicht säuerlicher Boden. Die Pflanze gedeiht in der Sonne und im Halbschatten. Allerding wirkt sich die tägliche Sonnenzeit auf den Geschmack aus. Sonnige Lagen versprechen süßere Beeren, da mehr Zucker gebildet wird, in halbschattigen Lagen werden die Früchte eher säuerlich.
Blütenverlust durch Verrieseln
Das Verrieseln ist ein Phänomen, das auch bei Weinreben gelegentlich auftritt – daher rührt auch der Name der Rebsorte "Riesling". Die Beerensträucher werfen zum Beispiel bei Trockenheit oder nach Spätfrösten einen Teil ihrer Blüten ab. Das ist eine natürliche Reaktion auf ungünstige Witterungsbedingungen, ähnlich wie der Fruchtfall bei Apfel und Pflaume. Ein weiterer Grund für das Verrieseln sind niedrige Temperaturen während der Blütezeit – sie führen dazu, dass nur ein kleiner Teil der Blüten bestäubt wird. Wenn Sie mehrere Johannisbeersorten dicht nebeneinander pflanzen und aufpassen, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt, können Sie das Verrieseln Ihrer Johannisbeeren auf ein Minimum reduzieren. Die Beerensträucher sind zwar grundsätzlich selbstfruchtbar, aber mehrere Pflanzen verschiedener Sorten auf kleinem Raum stellen sicher, dass möglichst viele Blüten bestäubt werden.
Johannisbeeren nach der Ernte schneiden
Rote und weiße Johannisbeeren bilden an den Seitentrieben der zwei- bis dreijährigen Hauptäste die meisten Früchte. Ab dem vierten Jahr lässt der Ertrag bereits spürbar nach. Entfernen Sie daher jedes Jahr nach der Ernte die zwei bis drei ältesten Haupttriebe in Bodennähe. Wichtig ist, dass die Triebe vollständig herausgenommen werden und kein kurzer Stummel stehenbleibt. Da die alten Fruchtäste für eine Gartenschere zu kräftig sind, sollten Sie für den Schnitt entweder eine Astschere oder eine kleine Baumsäge verwenden.
Auslichtungsschnitt für kräftigen Wuchs
Ein Auslichtungsschnitt schafft Platz für die langen jungen Triebe, die in Bodennähe nachwachsen, und sorgt für eine gute Belichtung der Beeren im nächsten Jahr. Lassen Sie von den neuen Ruten zwei bis drei kräftige, gut platzierte Exemplare als Ersatz für die entfernten Haupttriebe stehen, die übrigen neuen Bodentriebe werden ebenfalls abgeschnitten oder besser noch ausgerissen. Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihr Johannisbeerstrauch maximal acht bis zwölf Haupttriebe besitzt, die nicht älter als vier Jahre sind.
Nach dem Entfernen der alten Hauptäste nimmt man sich die Seitentriebe der jüngeren vor. Zunächst werden bis auf rund 30 bis 40 Zentimeter Höhe alle Verzweigungen dieser sogenannten Leitäste entfernt. Bodennahe Seitentriebe sind für die Fruchtbildung uninteressant, da die Beeren mangels Sonnenlicht ohnehin nicht gut ausreifen würden. Auch steil aufstrebende Konkurrenztriebe der Leitäste werden entfernt – sie verdichten den Johannisbeerstrauch unnötig, ohne selbst Früchte zu tragen.
Fruchttriebe fördern
Alle Seitentriebe, die bereits Früchte getragen haben, schneidet man ebenfalls gleich nach der Ernte oder spätestens im nächsten Frühjahr auf rund einen Zentimeter lange Zapfen zurück. Aus diesen entstehen neue Fruchttriebe, die spätestens im übernächsten Jahr wieder Früchte tragen. Alle neu entstandenen Seitentriebe bleiben ungeschnitten – sie sichern die Ernte für das kommende Jahr. Stehen die neuen Seitentriebe allerdings sehr dicht übereinander (weniger als zehn Zentimeter Abstand), sollten Sie jeden zweiten ebenfalls auf einen kurzen Zapfen zurückschneiden. Tipp: Lassen Sie im Zweifelsfall lieber weniger Fruchttriebe stehen. Je weniger Fruchtholz der Strauch besitzt, desto kräftiger wachsen die neuen Bodentriebe, die für die Verjüngung der Krone gebraucht werden.
Schwarze Johannisbeeren: Spezieller Schnitt
Keine Regel ohne Ausnahme – so ist es auch bei den Johannisbeeren: Die Schwarze Johannisbeere schneidet man etwas anders als die rote und weiße, da die schwarze Variante an den langen, einjährigen Seitentrieben die besten Früchte trägt. Dies ermöglicht einen "Rundum-Schnitt", wodurch sich die Sträucher auch sehr gut in Form halten lassen. Beim Schnitt entfernt man an der Basis und an den Hauptästen grundsätzlich alle schwachen Triebe. Darüber hinaus schneidet man jedes Frühjahr die Hauptäste direkt über dem zweiten oder dritten langen Seitentrieb ab. Wie bei den Roten Johannisbeeren entfernt man die ältesten Haupttriebe ganz und lässt entsprechend viele neue Triebe aus der Strauchbasis stehen.
Empfehlenswerte rote Johannisbeer-Sorten
Johannisbeeren sind selbstfruchtend. Dennoch sollte man für einen noch höheren Ernteertrag immer mindestens zwei Sorten anpflanzen. Eine empfehlenswerte rote Johannisbeer-Sorte ist der frühe, ertragreiche Klassiker ‘Jonkheer van Tets’ mit seinen langen Beerentrauben und dem feinsäuerlichen Fruchtaroma. Modernere Züchtungen, wie die ab Juli reifende ‘Rovada’, tragen besonders lange Trauben und große Beeren mit ausgewogenem Zucker-Säure-Verhältnis. Sie sind immun gegen Mehltau und Rost. Relativ säurearm und daher besonders bei Kindern sehr beliebt ist die Züchtung ‘Rosalinn’.
Empfehlenswerte weiße Johannisbeer-Sorten
Weiße Johannisbeeren sind seigentlich keine eigene Sorte, sondern eigentlich nur eine Farbvariante der Roten Johannisbeere. Sorten wie die alte und etablierte ‘Weiße Versailler’ werden nach wie vor geschätzt. Die neuere Sorte ‘Primus’ trägt längere Trauben und neigt kaum zum Verrieseln. Weiße Johannisbeeren sind in der Regel milder – Liebhaber der feinen Fruchtsäure würden sagen fader – als ihre roten Verwandten.
Empfehlenswerte schwarze Johannisbeer-Sorten
Die Sorten der Schwarzen Johannisbeeren unterscheiden sich in Frucht- und Traubengröße, Gesundheit, Reifezeitpunkt, Frosthärte und Geschmack.
Hedda: süße und große Beeren, die zum Rohverzehr geeignet sind; ab Anfang Juli reif
Silvergieters Schwarze: Beeren sind aromatisch, süß und mild im Geschmack und reifen ab Mitte Juni.
Daniels September: säuerliche Früchte, mittelgroße Beeren mit hohem Vitamin C-Gehalt, für die Verarbeitung zu Gelee und Marmelade geeignet
Quelle: mein-schoener-garten.de
Erdbeeren.
Allgemeines
Erdbeeren zählen zur Familie der Rosengewächse und das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Amerika, Europa und Asien. Die Vorfahren unserer Kulturerdbeere stammen aus Amerika: Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die nordamerikanische Scharlach-Erdbeere und die Chile-Erdbeere nach Europa. Aus einer Kreuzung der beiden Arten entstand zu dieser Zeit die sogenannte Ananas-Erdbeere die als Urform der heutigen Garten-Erdbeeren gilt. Eine Variante der heimischen Wald-Erdbeere ist die Monats-Erdbeere, die von Mai bis Oktober blüht und Früchte trägt. Aus diesem Grund wird sie heutzutage immertragende oder remontierende Erdbeere genannt.
Erdbeeren sind mehrjährige Pflanzen, die aufgrund ihrer Lebensweise zu den Stauden gezählt werden. Die Blüten und Früchte bilden sich an langen krautigen Stielen in Bodennähe. Die drei- bis fünfzähligen, sattgrünen Blätter stehen in einer Rosette. Nach einem Kältereiz kommen Trugdolden mit kleinen weißen Blüten zum Vorschein, die je nach Sorte deutlich bis kaum im Laubwerk zu erkennen sind. Da die Frucht der Erdbeere eine Sammelscheinfrucht ist und sich die eigentlichen Samen als kleine gelbe Nüsschen an der Außenseite der Frucht zeigen, zählen die Früchte der Erdbeeren zu den sogenannten Sammelnussfrüchten.
Erdbeeren vermehren sich über Ausläufer, die sich wiederum durch neue Blattrosetten und neue Ausläufer weitervermehren. Wenn man nicht eingreift, entsteht so mit der Zeit ein dichter Pflanzenteppich. Die meisten Erdbeer-Sorten haben zwittrige Blüten und können sich selbst befruchten. Bei rein weiblichen Sorten wie zum Beispiel der alten und sehr aromatischen ‘Mieze Schindler’ ist das Pflanzen einer Befruchter-Sorte in der Nähe notwendig.
Standort und Boden
Erdbeerpflanzen gedeihen am besten an vollsonnigen und windgeschützten Standorten. Spätfrostgefährdete Lagen sind ungeeignet, da hier leicht die Blüten erfrieren. Der Boden sollte locker und nicht zu schwer, tiefgründig und humusreich sein und der pH-Wert idealerweise zwischen 5,5 und 6,5 liegen, also im schwach sauren bis sauren Bereich. Auf verdichteten Böden bilden sich Wurzelkrankheiten leichter aus, daher gilt es, diese vor dem Bepflanzen mit Laubkompost oder Sand aufzulockern und mit einer Gründüngung auf das sonnenhungrige Beerenobst vorzubereiten. Verwenden Sie für Erdbeeren grundsätzlich keinen konventionellen Gartenkompost. Er ist zu salz- und kalkreich und daher für die salzempfindlichen Stauden ungeeignet.
Fruchtfolge und Mischkultur
Den größten Ertrag liefern Erdbeeren im zweiten und dritten Jahr nach der Pflanzung. Danach nehmen die Erträge und auch die Qualität der Früchte kontinuierlich ab. Ideal als Vorfrüchte sind Gemüsearten mit kurzer Kulturdauer, zum Beispiel Kohlrabi, Salate und Radieschen. Knoblauch hat sich als Mischkulturpflanze für Erdbeeren bewährt. Ebenso schützen Zwiebeln die Erdbeer-Pflanzen vor Pilzerkrankungen. Erdbeeren sind wie die meisten Rosengewächse sehr nachbauempfindlich – das heißt, Sie sollten in ein Beet, in dem Erdbeeren gestanden haben, frühestens nach vier Jahren wieder neue Erdbeeren pflanzen, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.
Pflanzung und Pflege
Die beste Pflanzzeit für einmaltragende Gartenerdbeeren ist Ende Juli bis Mitte August, dann geben sie schon im ersten Standjahr einen guten Ertrag. Mehrmalstragende Sorten können von August bis September in den Boden gesetzt werden, während Monats- und Kletter-Erdbeeren am besten im Frühjahr gepflanzt werden. Zwei Monate vor dem Bepflanzen sollten Sie den Boden mit Laubkompost und – falls verfügbar – verrottetem Kuhmist verbessern. Setzen Sie die Jungpflanzen so ins Beet, dass die Wurzeln nicht geknickt werden und die Herzknospe kurz über der Erdoberfläche liegt. Die Pflanzabstände sollten mindestens 60 Zentimeter zwischen den Reihen und 20 bis 30 Zentimeter in der Reihe betragen.
Besonders während der Phase des Anwachsens und bei trockener Witterung brauchen die Pflanzen viel Wasser. Zudem ist es bei der Pflege von Erdbeeren wichtig, den Boden regelmäßig von Unkraut zu befreien. Dies kann im Pflanzjahr durch vorsichtiges Hacken geschehen, danach sollten Sie auf eine mechanische Bodenbearbeitung verzichten und das Beet stattdessen mit angetrocknetem Rasenschnitt mulchen. So fällt bei remontierenden Erdbeeren meist auch der Ertrag höher aus. Indem Sie ab Anfang Mai Stroh zwischen den Pflanzen ausstreuen, schützen Sie die empfindlichen Erdbeeren vor Nässe und Grauschimmel-Befall. Außerdem bleiben die auf dem Boden aufliegenden Früchte sauber und das Unkraut wird unterdrückt.
Nach der Ernte sollte das Stroh wieder entfernt werden. Man schneidet jetzt die Blätter ab und entfernt alle Kindel, die man nicht für die Vermehrung benötigt. Das alte Laub ist meist mit Pilzkrankheiten infiziert und muss deshalb sorgfältig aus dem Beet entfernt werden. Entfernen Sie außerdem das Stroh sowie durchgewachsenes Unkraut und lockern Sie mit einem Sauzahn den von der Ernte verdichteten Boden zwischen den Reihen. Anschließend streuen Sie um jede Pflanze organischen Beerendünger aus und mulchen sie anschließend mit Laubkompost. Dabei können Sie die abgeschnittenen Pflanzen ruhig so weit einschütten, dass nur noch die Spitzen der abgeschnittenen Blattstiele zu sehen sind. Man düngt Erdbeeren grundsätzlich erst nach der Ernte, denn ab dann bis zum Herbst werden die neuen Blütenknospen für die kommende Saison angelegt, wofür die Pflanzen viele Nährstoffe brauchen.
Ernte und Verwertung
Pflückreif sind einmaltragende Garten-Erdbeeren meist im Juni. Während der Ernte können die Pflanzen zwei- bis dreimal in der Woche beerntet werden. Werden Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit nebeneinander im Beet angebaut, kann man die Saison für frische Erdbeeren etwas verlängern. Remontierende Erdbeeren sind mehrmals im Jahr erntereif, dafür aber nicht so ertragreich wie die Garten-Erdbeeren. Da Erdbeeren sehr druckempfindlich sind und nur kurz gelagert werden können, sollten sie so frisch wie möglich verzehrt oder verarbeitet werden – zum Beispiel zu Erdbeer-Konfitüre oder -Soße. Auch einfrieren lassen sich die Früchte, wenngleich sie nach dem Auftauen etwas matschig sind. Das Einfrieren hat sich vor allem bewährt, um die Früchte später zu Konfitüre weiterzuverarbeiten. Diese schmeckt sogar meist aromatischer als die Konfitüre aus frischen Erdbeeren.
Vorbeugen gegen Flecken
Wie die meisten Pilzkrankheiten brauchen auch die Sporen der Rotflecken- und Weißfleckenkrankheit eine feuchte Umgebung, damit sie auf den Blättern keimen können. Es deshalb sehr wichtig, dass das Laub der Erdbeeren nach Regenfällen schnell wieder trocknen kann. Setzen Sie neue Pflanzen deshalb mit genügend Abstand: 30 Zentimeter in der Reihe und 60 Zentimeter zwischen den Reihen sind das Minimum. Eine Mulchauflage aus Stroh sorgt dafür, dass bei Regenfällen keine mit Erde verunreinigten Tropfen hochspritzen. Wässern Sie Ihre Erdbeeren nur morgens und vermeiden Sie es, die Blätter dabei zu benetzen. Eine ausgewogene, kaliumbetonte Düngung und vorbeugende Spritzungen mit stärkender Schachtelhalmbrühe machen die Pflanzen ebenfalls widerstandsfähiger. Auch die Sortenwahl spielt eine Rolle: 'Bogota', 'Elwira' und 'Tenira' gelten beispielsweise als recht unempfindlich für Rotflecken und Weißflecken. Die Erfahrung zeigt zudem, dass Erdbeeren im Alter immer anfälliger für Fleckenkrankheiten werden. Deshalb sollten Sie das Beet nach spätestens drei Erntejahren aufgeben und an anderer Stelle im Garten ein neues Erdbeerbeet anlegen. Im Spätsommer sollten Sie Ihre Erdbeerpflanzen oberirdisch abschneiden. Entfernen Sie alle Ableger sowie die älteren, äußeren Blätter dicht über dem Boden. Stehen bleiben nur die jüngeren Blätter in der Mitte, sofern sie nicht ebenfalls mit Fleckenkrankheiten infiziert sind.
Quelle: mein-schoener-garten.de
Wir haben probiert
Sorte |
Anbau - Jahr |
Blüte |
Ernte |
Beschreibung |
Florence ® |
2015 -2021 |
Mitte Mai - Anfang Juni |
Ende Juni - Ende Juli |
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Honeoye |
2015 -2021 |
April - Mai |
Anfang Juni - Ende Juni |
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Polka |
2011 - 2014 |
Mitte Mai - Anfang Juni |
Ende Juni - Ende Juli |
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Mieze Schindler |
1980 - 1990 |
Mitte Mai - Anfang Juni |
Ende Juni - Ende Juli |
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Senga Sengana |
1970 - 2005 |
Mitte Mai - Anfang Juni |
Ende Juni - Ende Juli |
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Brombeeren
Herkunft und Aussehen
Von der Brombeere gibt es zahlreiche Wildformen, die nahezu über den gesamten Globus verbreitet sind. Botaniker haben allein in Europa über 2000 Arten beschrieben, die oft nur in bestimmten Regionen wachsen. Dennoch sind die Beerensträucher auf dem Gebiet der Pflanzensoziologie eines der großen Rätsel, denn es ist unter Experten umstritten, ob es sich dabei wirklich um eigenständige Arten oder lediglich Unterarten handelt. Für diese Theorie spricht, dass sich alle Arten problemlos untereinander kreuzen lassen.
In Mitteleuropa gehört die zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) zählende Brombeere zu den ältesten Obstarten. Die Beeren wurden ursprünglich in den Wäldern gesammelt und die ersten großfrüchtigeren Kulturformen hat man vermutlich schon mit dem Einzug der Gartenkultur in Mitteleuropa selektiert.
Alle Bombeeren zeigen einen mehr oder weniger starken Wuchs und bilden je nach Sortengruppe aufrechter wachsende oder eher niederliegende Ranktriebe. Es gibt inzwischen eine immer größere Vielfalt an stachellosen Züchtungen. Sie sind überwiegend aus der aus den USA stammenden Sorte ‘Thornless Evergreen’ hervorgegangen. Stachellose Brombeeren zeigen meist einen stärkeren Wuchs und sind großfrüchtiger, die Beeren galten bis vor einigen Jahren aber als weniger aromatisch. Dieser Nachteil wurde mit der aktuellen Sortengeneration wie ‘Asterina’, ‘Oregon Thornless’ oder ‘Navaho’ ausgemerzt. Daher spielen stachelige Sorten wie die alte ‘Theodor Reimers’ im Hausgarten kaum noch eine Rolle.
Die Blätter der Brombeeren sind wechselständig, in milden Wintern wintergrün und drei- bis fünfteilig mit mehr oder weniger stark gesägten Rändern. Einige Sorten wie ‘Oregon Thornless’ tragen farnartig geschlitzte Einzelblättchen. Die in Trauben angeordneten Blüten und Früchte bilden sich an den Trieb-Enden und Seitentrieben der vorjährigen Ruten. Es handelt sich bei den "Beeren" aus botanischer Sicht um sogenannte Sammelsteinfrüchte. Jede Fruchtzelle hat ihren eigenen kleinen Stein.
Standort und Boden
Brombeeren wachsen in der freien Natur hauptsächlich auf Waldlichtungen, in Wildhecken und auf Ruderalflächen. Sie setzen aber an vollsonnigen Standorten die meisten Blüten an und hier sind wegen des intensiveren Insektenflugs auch die Befruchtungsraten am höchsten. Zudem brauchen die Früchte möglichst viel Sonne, um gut auszureifen. An den Boden stellen Brombeeren geringere Ansprüche als die verwandten Himbeeren. Er sollte nicht zu leicht, humusreich und gut durchlässig sein. Günstig sind eher kalkarme Standorte mit pH-Werten zwischen 5,5 und 6,5. Auf schweren, sehr feuchten Böden ist wie bei Himbeeren die Dammkultur zu empfehlen.
Pflanzung und Pflege
Da Brombeeren im Gartenfachhandel ausschließlich als Containerpflanzen angeboten werden, kann man sie im Grunde das ganze Jahr über pflanzen. In kalten Regionen ist die Pflanzung im Frühjahr ab Mai ideal, denn insbesondere stachellose Sorten sind oft etwas frostempfindlich. Im milderen Klima ist auch die Herbstplanzung empfehlenswert. Man setzt Brombeeren an Spaliere oder Spanndrähte und pflanzt sie etwa drei Fingerbreit tiefer, als sie im Topf stehen, um die Bildung neuer Ruten zu fördern. Nach der Pflanzung schneidet man die vorhandenen Ruten auf rund 30 Zentimeter Länge zurück. Sehr wichtig ist ein ausreichender Pflanzabstand: Setzen Sie aufrecht wachsende Sorten wie ‘Navaho’ mit einem Meter, halb aufrecht wachsende wie ‘Chester Thornless’ mit zwei Meter und Züchtungen mit waagerecht wachsenden Ruten wie ‘Oregon Thornless’ mit bis zu vier Meter Abstand zwischen den Pflanzen. Nach dem Pflanzen wird gründlich gewässert und der Boden mit einer dünnen Mulchschicht abgedeckt, zum Beispiel aus angetrocknetem Rasenschnitt. Vor allem die stacheligen Sorten neigen manchmal stark zur Ausläuferbildung. Damit die Brombeeren nicht nach und nach den ganzen Garten erobern, sollten sie mit einer großzügig bemessenen Wurzelsperre gepflanzt werden. Eine 30 Zentimeter tiefe Sperrschicht aus stärkerer Teichfolie reicht dafür aus, da Brombeeren relativ flach wurzeln.
Größere Nährstoffgaben benötigen Brombeeren nicht. Zwei Liter reifer Kompost pro Quadratmeter im März sind für die Nährstoffversorgung ausreichend. Auf ärmeren Böden kann man den Kompost mit etwas organischem Beerendünger mischen. Ab Ende Juli sollte nicht mehr gedüngt werden. Damit sich schöne große Beeren bilden, ist eine gute und gleichmäßige Wasserversorgung wichtig. Gießen Sie daher bei ausbleibendem Regen rechtzeitig und warten Sie nicht ab, bis der Boden ausgetrocknet ist. Die Mulchschicht muss im Lauf der Saison gegebenenfalls erneuert werden.
Erziehung und Schnitt
Damit der Brombeer-Anbau nicht in einem unentwirrbaren Rutendickicht endet, ist von Anfang an eine konsequente Erziehung erforderlich: Leiten Sie je nach Wuchsform im Lauf des Sommers die drei bis sechs kräftigsten neuen Ruten senkrecht bis fächerförmig an einem drei bis fünfreihigen Drahtspalier hoch (bei aufrechter wachsenden Arten) oder waagerecht entlang der Spanndrähte (bei niederliegenden Arten). Zur Befestigung kann man zum Beispiel dehnbare Hohlschnur aus PVC verwenden. Alle überzähligen Ruten werden auf Bodenhöhe entfernt. Bis zum Spätsommer bilden die jungen Ruten in den Blattachseln Seitentriebe. Diese werden im September zunächst auf etwa eine Handbreit eingekürzt und im Spätwinter bis auf zwei Augen zurückgeschnitten. Aus diesen entwickeln sich im Lauf der zweiten Saison die Fruchttriebe.
Wichtig ist außerdem die räumliche Trennung der Frucht- und Jungruten. So behält man stets den Überblick und alle Ruten werden optimal belichtet. Bei flachwachsenden Sorten kann man zum Beispiel die alten und die neuen Ruten am Drahtspalier jeweils waagerecht in entgegengesetzte Richtungen leiten. Bei aufrechter wachsenden Arten ist eine fächerartige Erziehung sinnvoll, bei der die alten und jungen Ruten jeweils eine Seite des Fächers bilden. Auch eine abwechselnde Anordnung ist möglich.
Die abgeernteten Ruten werden entweder nach der Ernte oder im Spätwinter auf Bodenhöhe abgeschnitten und vom Spalier gelöst. Ein Rückschnitt gleich nach der Ernte hat den Vorteil, dass sich die Jungruten besser entwickeln können, sollte aber nur in Gebieten mit milden Wintern vorgenommen werden.
Befruchtung
Brombeeren sind selbstfruchtbar, bringen aber höhere Erträge, wenn man mehrere Sträucher setzt. Für einen Vier-Personen-Haushalt liefern jedoch bereits zwei Pflanzen einer ertragreichen Sorte wie ‘Navaho’ genügend Beerennachschub.
Ernte und Verwertung
Ernte und Verwertung
Brombeeren sind das ideale Naschobst, denn die Beeren reifen nach und nach ab Ende Juli und können dann je nach Sorte über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen täglich geerntet und direkt verzehrt oder in den Joghurt eingerührt werden. Das richtige Reifestadium erkennen Sie nicht nur an der dunklen Farbe. Die Früchte haben erst dann ihr volles Aroma ausgebildet, wenn sie weich sind und sich leicht vom Zweig lösen. Im Gegensatz zu den Himbeeren lösen sich auch die reifen Früchte nicht vom Zapfen – er wird einfach mitgegessen. Brombeeren eignen sich neben dem Frischverzehr zur Herstellung von Saft, Gelee oder Konfitüre. Die harten Steinchen – die Samen – sind allerdings nicht jedermanns Fall und können nach dem Kochen ausgesiebt werden. Wer Brombeeren einfrieren möchte, sollte sie dazu auf einer ebenen Fläche auslegen und erst nach dem Gefrieren zusammen in einen Folienbeutel packen. So frieren die Beeren nicht so stark aneinander fest.
Vermehrung
Die Vermehrung von Brombeeren ist sehr einfach: Man sticht im Spätwinter ein paar Ruten von der Mutterpflanze ab, stutzt sie auf 20 bis 30 Zentimeter Länge und setzt sie in ein neues Beet um. Hier wachsen sie zuverlässig zu neuen Brombeersträuchern heran.
Krankheiten und Schädlinge
Zu den häufigsten Pilzerkrankungen an Brombeeren zählen Grauschimmel (Botrytis), Falscher Mehltau und Brombeerrost. Sie treten meist nur in feuchten Jahren auf. Das Infektionsrisiko lässt sich durch einen lockeren Aufbau der Sträucher und im Idealfall einen regengeschützten Standort vor einer Hauswand auf ein Minimum reduzieren. Rutenkrankheiten treten bei Brombeeren seltener auf als bei Himbeeren. Wenn man kranke Ruten rechtzeitig abschneidet, lässt sich die Infektion gut unter Kontrolle halten.
Wenn die Früchte einseitig blassrot verfärbt sind, leiden sie unter Sonnenbrand. Bleiben einzelne Zellen der Beeren rot und reifen nicht aus, treibt die Brombeergallmilbe ihr Unwesen. Stark befallene Sträucher kann man einfach im Spätwinter komplett auf Bodenhöhe abschneiden. So fällt zwar für ein Jahr die Ernte aus, aber dafür hat man im nächsten Jahr wieder gesunde, gut ausgereifte Früchte.
Quelle: mein-schoener-garten.de
Himbeeren
Herkunft und Aussehen
Wild wachsende Himbeeren findet man in den mittleren und nördlichen Teilen Europas, Asiens und Amerikas. Sie werden natürlich auch kultiviert. Der größte Teil der Weltproduktion kommt aus Europa, vor allem aus Polen, Russland, der Ukraine, Ungarn, Frankreich und Deutschland. Bei den im Handel angebotenen Himbeeren unterscheidet man zwischen den kleineren, aber aromatischeren Waldhimbeeren und Kulturhimbeeren.
Himbeeren gibt es meistens im feinen “himbeerrot”. Es gibt auch andersfarbige Arten, die zum Beispiel weiß oder schwarz sein können. Die Sammelsteinfrucht wird ca. 2 cm groß und besteht aus zahlreichen runden Steinfrüchten.
Stachelbeeren
Herkunft und Aussehen
Die schmackhaften Stachelbeeren waren für eine Weile etwas aus der Mode gekommen und aus vielen Gärten sogar ganz verschwunden. Zum einen wegen ihrer namensgebenden Stacheln, die einem die Ernte etwas verleiden können, vor allem aber wegen der Anfälligkeit des Strauchs für den Amerikanischen Stachelbeermehltau. Doch beide Probleme haben Züchter weitgehend in den Griff bekommen: Es gibt inzwischen viele Sorten, die gegenüber dem Pilz unempfindlich sind, und sogar einige nahezu stachellose Züchtungen. Dem Anbau der kirschgroßen Früchte mit dem charakteristischen säuerlich-erfrischenden Aroma steht also nichts mehr im Weg. Sie sind gesund und enthalten viele Vitamine – vor allem Vitamin C – sowie Mineralstoffe und Fruchtsäuren.
In Europa, Asien und Nordafrika ist die Urform der Stachelbeere weit verbreitet, auch in Nordamerika gibt es Stachelbeerarten. Wobei sich wie bei vielen Kulturpflanzen nicht mehr genau feststellen lässt, wo sie ursprünglich heimisch waren und wohin sie erst der Mensch gebracht hat. Die Urväter der Stachelbeere wachsen in lichten, meist etwas feuchteren Wäldern, an Waldrändern und in Hecken auf nicht zu trockenen Böden.
Standort und Boden
Stachelbeeren vertragen leichten Schatten, in praller Sonne hingegen besteht die Gefahr von Sonnenbrand an den Früchten. Etwas geschützt durch größere Gehölze, etwa Obstbäume, stehen sie ideal. Die Sträucher vertragen zwar tiefe Temperaturen im Winter, jedoch sollten sie nicht in spätfrostgefährdeten Lagen gepflanzt werden, da sie aufgrund ihrer frühen Blüte Schaden nehmen können. Der Boden sollte locker, humusreich und nicht zu trocken sein. Durchlässige Sandböden daher mit Humus anreichern. Ideal sind nährstoffreiche, mittelschwere Böden mit ausreichender Bodenfeuchtigkeit. Auf zu trockenen Standorten gedeihen die Sträucher nicht.
Der nächste Schnitt steht nach dem Laubfall an. Der im Dezember stattfindende Winterschnitt wird so vorgenommen, dass der Haupttrieb bis ins alte Holz zurückgeschnitten wird. Handelt es sich um eine einjährige Pflanze, wird bis auf einen halben Meter zurückgeschnitten. Auch die Seitentriebe bekommen einen Schnitt. Bei ihnen bleibt nur die erste Knospe stehen, alles andere wird abgetrennt.
Im folgenden Jahr werden bei den Weinstöcken dann die Blütentriebe konsequent entfernt, denn schließlich soll die Pflanze ihre Kraft in das Wachstum stecken und nicht in die Entwicklung von Trauben. Genauso im dritten Jahr wird der Weinstock so behandelt, wobei der Rückschnitt des Haupttriebs nur noch bis auf eine Höhe von zwei Metern vorgenommen wird. Im vierten Jahr ist die Pflanze stark genug, dass sogar die Blütenansätze stehen bleiben können, damit Früchte ausgebildet werden.
Pflege
Stachelbeeren reagieren empfindlicher auf Trockenheit als zum Beispiel Johannisbeeren. Für eine reiche Ernte ist daher eine gute Wasserversorgung wichtig, bei Trockenheit muss gewässert werden. Die Sträucher wurzeln flach, daher sollten Sie den Boden in unmittelbarer Umgebung nur oberflächlich und vorsichtig bearbeiten. Ideal ist eine dünne Mulchschicht, die sowohl Unkraut unterdrückt als auch das Erdreich vor Austrocknung schützt.
Düngen ist im zeitigen Frühjahr sowie bei Bedarf nach der Blüte im Mai angesagt. Verwenden Sie einen organischen Dünger, zum Beispiel Kompost, Hornspäne, oder einen organischen Beerendünger. Diesen breitflächig um die Pflanze herum ausstreuen, flach in den Boden einarbeiten und nach Bedarf wässern.
Erziehung und Schnitt
Stachelbeeren werden als Sträucher und als Hochstämmchen angeboten, auch am Spalier lassen sie sich ziehen. Hochstämmchen lassen sich leichter beernten, sind aber etwas kurzlebiger als Strauchformen.
Stachelbeeren bilden ihre Früchte vor allem an den einjährigen Seitentrieben älterer Triebe. Diese gilt es zu fördern, ein regelmäßiger Schnitt ist dazu unerlässlich. Nach der Herbstpflanzung erfolgt der erste Schnitt im darauffolgenden Frühjahr oder schon im ausgehenden Winter. Kürzen Sie dabei die kräftigsten Bodentriebe um etwa ein Drittel ein. Die restlichen Bodentriebe, bis auf etwa sechs Stück, werden ganz entfernt.
Ersetzen Sie in den Folgejahren jährlich zwei alte Bodentriebe, indem Sie diese im zeitigen Frühjahr bodennah kappen. Lassen Sie dafür zwei einjährige, junge Bodentriebe stehen. Kürzen Sie Bodentriebe, die zu lang werden, um etwa ein Drittel ein und lenken Sie sie auf einen nach außen wachsenden Seitentrieb um.
Ältere, abgetragene Seitentriebe kürzen Sie auf kurze Zapfen ein, entweder direkt nach der Ernte oder im folgenden zeitigen Frühjahr. Einjährige Seitentriebe unbedingt stehen lassen, sie tragen im Folgejahr Früchte. Entfernen Sie zu dicht stehende und nach innen wachsende Seitentriebe. Vor allem bei den stacheltragenden Sorten erleichtert das Auslichten die Ernte.
Ernte und Verwertung
Stachelbeeren finden in der Küche – vor allem beim Backen – vielfach Verwendung. Aufgrund ihres besonderen, frisch-säuerlichen Aromas sind sie für die Zubereitung von Kuchen und Desserts beliebt. Zudem eignen sich die Beeren auch bestens für Kompott oder die Herstellung von Marmelade.
Quelle: mein-schoener-garten.de