Der Wintergarten - die Natur schläft, der Gärtner plant

Was kann erledigt werden

 Planen für das Neue
 Reparieren und Aufräumen
 Bestände kontrollieren
 Schneiden von Blütengehölzen und Beerensträuchern

Planen für das Neue

Der Hobbygärtner ist während der Winterruhe im Garten keineswegs zum Nichtstun verurteilt. Auch im Winter gibt es einiges zu tun. Allem voran steht die Planung für das nächste Gartenjahr. Jetzt, wo die Beete leer sind, lohnt sich ein Gang durch den Garten, um einen Plan für das nächste Jahr aufzustellen. Am besten ist es, wenn schon eine Skizze des Gartens vorliegt, auf der alle vorhandenen Beete und Pflanzen eingezeichnet sind. Aufgrund dieser Skizze können Überlegungen angestellt werden, welche Stauden im März neu angeschafft werden können. Dabei sollte daran gedacht werden, dass die Stauden gut zu den vorhandenen passen und möglichst alle Stauden unterschiedliche Blühzeiten aufweisen, so dass im Beet vom Frühjahr bis zum Herbst farbliche Akzente vorhanden sind. Bei der Planung neuer Beete sollte daran gedacht werden, die Stauden entsprechend ihrer Wuchshöhe zu setzen und möglichst zueinander passende Farben zu wählen. Die beste Pflanzzeit für Stauden ist der März, wenn auch die alteingesessenen Pflanzen zum Leben erwachen. Im Winter sterben die oberen Teile der meisten Stauden ab, bevor im Frühjahr ein Neuaustrieb aus dem Wurzelstock erfolgt. Manche Stauden brauchen hin und wieder eine Teilung und einen Ortswechsel, um weiterhin zu gedeihen. So zum Beispiel der Rittersporn. Dieser sollte maximal vier Jahre am gleichen Platz bleiben und dann geteilt und umgesetzt werden, damit er nicht irgendwann auf Nimmerwiedersehen verschwindet.

Reparieren und Aufräumen

Jetzt ist der Zeitpunkt ideal, um Aufräum- und Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen. Bei milder und trockener Witterung können beispielsweise die Fugen der Wege gesäubert und mit Sand aufgefüllt werden, falls dies noch nicht geschehen ist. Wer im Herbst seine Gartengeräte noch nicht gesäubert hat, sollte das spätestens jetzt nachholen. Dazu gehören auch die verschiedenen Blumentöpfe, Kübel und Kästen. Diese sollten erst einmal grob von verbliebener Erde und Schmutz befreit und anschließend gründlich abgewaschen werden. Das Abwaschen ist wichtig, damit eventuell noch vorhandene Schädlinge und Keime bei der Neubepflanzung im Frühjahr keinen Schaden anrichten. Defekte Gartengeräte können jetzt in Ruhe repariert werden. Die Geräte, die sich nicht mehr reparieren lassen, müssen ersetzt, Fehlendes hinzu gekauft werden. Gerade in den Wintermonaten sind Gartenartikel aus alten Lagerbeständen günstig zu bekommen, weshalb sich der Gang in den Baumarkt oder in das Gartencenter doppelt lohnen kann. Auch an Ersatzteile für den Rasenmäher oder die Motorsense sollte gedacht werden, damit in der kommenden Gartensaison alles Nötige vorhanden ist. Solange das Wetter es zulässt, können Gartenzäune und Rankgitter repariert werden. Gartenmauern und Pflanzringe, die durch abgesackte Erde instabil und schief geworden sind, können jetzt ausgebessert oder neu gesetzt werden. Wer einen trockenen Raum zur Verfügung hat, kann nun auch den unansehnlich gewordenen Gartenmöbeln einen neuen Anstrich verpassen. Alle Dinge, die das Leben draußen schöner machen, wie Grill oder Feuerkörbe bedürfen vielleicht einer Inspektion und Reinigung. Damit ein Garten im Frühjahr, wenn das Gartenjahr erwacht, wieder zur blühenden Zierde wird, brauchen die Pflanzen außer Wasser und Licht natürlich auch Nährstoffe. Hauptsächlich sind das Stickstoff, Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium und Schwefel. Darüber hinaus auch noch Spurenelemente wie Zink oder Eisen.

Bestände kontrollieren

Während der Wintermonate sollte eingelagertes Gemüse, egal ob im Keller oder in der Freilandmiete, regelmäßig überprüft werden. Gemüse und Obst, was zu faulen beginnt, muss umgehend entfernt werden, damit der Rest nicht auch befallen wird. Zur Einlagerung in Freilandmieten sind neben Kartoffeln genauso Wurzelgemüse, wie Möhren und Pastinaken, weiterhin Rosenkohl, Porree, Schwarzwurzeln und Grünkohl geeignet. Wintergemüse können sogar bis in den Januar in der Erde bleiben und dann frisch geerntet werden. Dazu gehören Grünkohl, Möhren, Feldsalat, Rosenkohl, Radicchio und Petersilie. Allerdings dürfen die Pflanzen nicht zu starkem Frost ausgesetzt werden, da sie sonst nach dem Auftauen beginnen zu faulen. Möhren können genauso im Keller in einer Sandkiste gut eingelagert werden, Zwiebeln werden am besten hängend, in Bunden oder zum Zopf geflochten, aufbewahrt. Weißkohl und Rotkohl bleiben in luftigen Netzen und ebenfalls hängend, lange frisch. Kürbisse und Äpfel lagern am besten im trockenen Regal und mit ausreichendem Abstand zueinander, damit die Luft zirkulieren kann. Kartoffeln werden am besten in speziell dafür vorgesehenen Holzkisten gelagert. Anhand des erstellten Gartenplans können schon einmal Samen der vorgesehenen Pflanzen gekauft werden. Bei bereits vorhandenen Samen vom Vorjahr muss überprüft werden, ob diese noch trocken sind. Um die Qualität zu prüfen, sollte von jeder Sorte eine Keimprobe vorgenommen werden.

Schneiden von Blütengehölzen und Beerensträuchern

Während im Dezember die Gehölze, die nur langsam wachsen, bereits zurückgeschnitten wurden, wird es jetzt im Januar Zeit für die Sträucher mit stärkerem Wachstum.Im Groben können bei den Blütengehölzen in diese Kategorie alle Sträucher eingeordnet werden, deren Blütezeit nach dem Flieder ist. Vor allem Blütengehölze, die im Vorjahr nur wenig Blüten ausgebildet haben, brauchen durch einen kräftigen Rückschnitt Unterstützung. Zurückgeschnitten werden sollten hier alle alten Zweige. Diese alten Triebe beanspruchen zu viel Kraft von der Pflanze, weshalb sie vorrangig entfernt werden sollten. Im Gegensatz zu grünen Gehölzen und Sträuchern müssen Blütengehölze nicht getrimmt werden, sondern sollten ihre natürliche Wuchsform entwickeln und beibehalten dürfen. Lediglich dort, wo die Zweige im Weg sind, sollten diese auch - sparsam - entfernt werden. Blütengehölze, die bereits im Frühling blühen, haben im Januar schon Knospen und sollten nicht beschnitten werden. Ein Rückschnitt dieser Gehölze erfolgt zu einer anderen Zeit. Zu den Frühblühern gehören unter anderem Forsythien und Rhododendron. Auch die meisten Beerensträucher können im Januar einen Rückschnitt vertragen, sofern die Witterung es zulässt. Es sollte nicht kälter als minus fünf Grad Celsius sein. Bei feuchter Witterung sollte kein Schnitt erfolgen, denn dann besteht die Gefahr der Holzfäule, weil die Schnittwunden vom Rotpustelpilz befallen werden können. Bei Schwarzen Johannisbeeren sollten nur einjährige Triebe stehen bleiben, weil diese den höchsten Ertrag versprechen. Ältere Triebe werden deshalb bis in das untere Drittel eingekürzt. Manchmal ist bei der Schwarzen Johannisbeere ein Rückschnitt bis zum Boden besser, nämlich dann, wenn sich aus dem Wurzelstock heraus genug Jungtriebe entwickelt haben. Anders sieht es bei der Roten Johannisbeere aus. Die Roten Johannisbeeren tragen besser, wenn die Triebe zwei bis drei Jahre alt sind. Triebe, die das Alter von fünf Jahren überschritten haben, sollten ganz unten herausgeschnitten werden. Die alten Triebe sind sehr gut daran zu erkennen, dass ihr Holz dunkler ist. Am Ende sollte der Strauch zwei bis drei, maximal jedoch acht bis zwölf Jungtriebe haben, die vom Boden aus wachsen. Dann besteht eine gute Aussicht auf hohen Ertrag.

Der Garten im Winter

Es ist März - Der Garten erwacht "und die Frühblüher sind da"

Was kann erledigt werden

 Boden aufbessern
 Winterschutz entfernen
 Staudenbeete säubern - neu anlegen
 Schneiden von Obstgehölzen und Rosen
 Düngen

Boden aufbessern

Ein Boden, der sehr viel Sand enthält, hat zwar seine Nachteile, kann aber durch entsprechende Maßnahmen an Qualität gewinnen. Der Sandboden ist dafür bekannt, dass er stark durchlässig ist und somit wichtige Nährstoffe durch Regeneinwirkung schnell ausgewaschen werden. In der Folge wird den Pflanzen der Nährstoffboden entzogen. Diese Bodenart hat aber durchaus genauso Vorteile, denn die Bearbeitung ist leicht und schon geringe Sonnenstrahlen bewirken eine rasche Erwärmung. Wer regelmäßig Dünger, Stallmist und Kompost in den Boden einarbeitet, kann die Nachteile, die ein Sandboden mit sich bringt, gut ausgleichen.

Winterschutz entfernen

Über den Winter wurden nicht ganz winterharte Pflanzen mit verschiedenen Abdeckungen und Schutzhüllen vor allzu starkem Frost und Schnee geschützt. Jetzt muss dieser Schutz entfernt werden, denn die Zeit neuen Wachstums ist gekommen. Wenn die Abdeckungen zu lange auf den Pflanzen bleiben, werden diese am Wachstum gehindert. Fester Boden sollte bei Frühblühern gelockert werden. Neben den Pflanzen im Blumenbeet braucht aber auch der Rasen Luft zum Atmen und zum Wachsen. Selbst wenn es für ein erstes Mähen noch zu früh ist, kann er zumindest mit dem Vertikutierer von Moos befreit werden. Dort, wo durch das Vertikutieren zu große Lücken entstanden sind, kann ein wenig Rasensamen gestreut werden. In den nächsten Tagen wird das Wasser wieder angestellt, der Frostschutz wird entfernt und die Ablassventile geschlossen.

Staudenbeete säubern - neu anlegen

Gärtner lassen im Herbst ihre Stauden stehen und zwar aus verschiedenen Gründen. Die Blütenstände mancher Stauden bieten einen attraktiven Blickfang in dem sonst so trostlosen, winterlichen Garten. Zudem finden Vögel in den Blütenständen selbst in der kälteren Jahreszeit eine Nahrungsquelle. Oft können die getrockneten Blüten und Samenkapseln in der Adventsdekoration Verwendung finden. Aber auch wer im Herbst seinen Garten komplett aufräumt, schneidet die Stauden nicht bis zum Boden ab. Ein zu radikaler Rückschnitt würde die Gefahr erhöhen, dass die Pflanzen erfrieren. Normalerweise werden von den verwelkten Stauden im Herbst stehen gelassen. Während die Bodenstoppeln dem Winterschutz dienten, stören sie nun die neu ausschlagende Pflanze am Wachstum. Es ist Zeit, die Stoppeln abzuscheiden.

Schneiden von Obstgehölzen und Rosen

Während frühjahrsblühende Sträucher jetzt in Ruhe gelassen werden, können alle anderen Sträucher durchaus einen mehr oder weniger kräftigen Schnitt vertragen. Die Frühjahrsblüher werden erst nach der Blüte geschnitten. Alle Sommer- und Herbstblüher jedoch können im März ausgelichtet werden, das kommt der Blütenbildung zugute. Dazu gehören unter anderem viele Halbsträucher, die im Sommer ihre volle Blütenpracht zeigen sollen. Indigosträucher, Buschklee und Bartblume beispielsweise können bis auf 30 Zentimeter eingekürzt werden. Schmetterlingsstrauch, auch Sommerflieder genannt, oder Rispenhortensien können sogar bis auf zehn bis 15 Zentimeter eingekürzt werden. Besonders der Sommerflieder blüht nur aus neuem Holz, so dass ein konsequenter Rückschnitt notwendig ist, will sich der Gärtner im Sommer an vielen Blüten erfreuen. Wichtig ist es, wenigstens eine oder zwei Knospen stehen zu lassen, aus denen der Strauch neu austreiben kann, alles was darüber liegt, kann getrost der Schere zum Opfer fallen. Rhododendren, Magnolien, Azaleen und Goldregen werden normalerweise nicht zurückgeschnitten

Düngen

Damit ein Garten im Frühjahr, wenn das Gartenjahr erwacht, wieder zur blühenden Zierde wird, brauchen die Pflanzen außer Wasser und Licht natürlich auch Nährstoffe. Hauptsächlich sind das Stickstoff, Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium und Schwefel. Darüber hinaus auch noch Spurenelemente wie Zink oder Eisen.
Diese Nährstoffe nehmen sie normalerweise über den Boden auf. Da ein Garten eine Kulturlandschaft ist, vom Menschen geschaffen, muss ein Teil der Nährstoffe meist zugeführt werden. Die beste Zeit dazu ist im Frühjahr, denn im Spätherbst und Winter hat man selbstverständlich mit dem Düngen aufgehört, um der normalen Winterruhe der Pflanzen Rechnung zu tragen. Wenn die Tage wieder länger werden und die ersten Sonnenstrahlen den Boden erwärmen, wird es jedoch Zeit für einen neuen „Nährstoffkick“zum Start in das Pflanzenjahr.
Düngen selbst kann man auf unterschiedliche Arten. Zum einen kann man organisch düngen. Das empfiehlt sich für Biogärten, bei denen man möglichst wenig in den natürlichen Ablauf eingreifen möchte. Organischer Dünger besteht aus organischen Stoffen, also Pflanzenschnitt, Gemüse- und Obstabfällen oder Stallmist.

Bilder aus dem März

Es ist April - es blüht und wächst

Was kann erledigt werden

 Rasenpflege
 Sträucher und Hecken schneiden
 Kompost aufbereiten
 Gemüse aussäen

Rasenpflege

Im Frühjahr können die meisten Rasenflächen eine Frischekur sehr gut gebrauchen. Ein gepflegter Rasen bietet eine dichte Fläche, die unempfindlich ist gegen häufiges Begehen und Bespielen. Wer im Frühjahr etwas Zeit in die Rasenpflege investiert, wird den Rest des Jahres mit einer satten Grünfläche guter Qualität belohnt. Vor dem ersten Mähen müssen tote Pflanzenteile und Moos aus dem Rasen entfernt werden. Vor allem an schattigen, feuchten Stellen bildet sich schnell Moos. Auch saure Böden neigen dazu, schnell Moos anzusetzen.
Das Entfernen kann mit Hilfe einer Harke erfolgen, ist aber vor allem bei großen Flächen sehr mühselig. Besser funktioniert das Ganze mit einem Vertikutierer. Beim Vertikutieren übernehmen Messer die Arbeit, die sonst von den Zinken der Harke erledigt wird. Die Messer rotieren mit einer Tiefe von bis zu fünf Zentimetern im Boden. Dadurch werden auf einfache Weise nicht nur Moos und Filz, sondern selbst flach wurzelnde Unkräuter effektiv entfernt. Ein elektrischer Vertikutierer ist schon recht günstig erhältlich. Wer das Gerät nur einmal im Jahr benötigt, kann es ebenso in vielen Baumärkten gegen eine geringe Gebühr ausleihen. Vielleicht stellen sogar Nachbarn oder Bekannte ihr Gerät kostenlos zur Verfügung.

Sträucher und Hecken schneiden

Im Frühjahr erhalten Laubhecken, wie zum Beispiel Buche ihren ersten Schnitt. Dieser Schnitt ist sehr wichtig, damit die Hecke besser austreibt und schön dicht wächst. Beim Heckenschnitt arbeitet der Gärtner sich am besten von oben zu den Seiten. Zuerst wird die Hecke waagerecht auf die gewünschte Höhe eingekürzt. Ein über zwei Pfosten gespanntes Band hilft dabei als Orientierung, damit die Hecke hinterher wirklich schön gerade ist. Danach werden die Seiten geschnitten. Sowohl in der Höhe als auch an den Seiten sollten zwei Drittel entfernt werden. Ein Rückschnitt bis in das alte Holz fördert den Neuaustrieb. Ziergehölze, die im Sommer oder Herbst blühen und bisher wegen bestehenden Frösten nicht zurückgeschnitten wurden, erhalten spätestens im April ihren Frühjahrsschnitt, bevor sie neu austreiben. Die meisten Sträucher werden dabei großzügig beschnitten, es genügt, wenn etwa 20 bis 30 Zentimeter der Triebe stehen bleiben. Nur dann sind ein kräftiger Neuaustrieb und eine reichliche Blütenbildung gewährleistet. Bei älteren Sträuchern sollten zudem nach innen wachsende und stark verholzte Triebe ganz entfernt werden.

Kompost aufbereiten

Kaum ein Gärtner, der Wert auf biologisches Gärtnern legt, wird auf einen eigenen Komposthaufen verzichten. Wichtig beim Aufstellen des Komposts ist ein gebührender Abstand zum Nachbarn, damit dieser keinen Anlass findet, sich über etwaige Geruchsbelästigungen zu beschweren. Außerdem sollte der Kompost nicht zu sonnig stehen, weil die darin befindlichen Lebewesen eine gewisse Feuchtigkeit brauchen, um den Kompost zu wertvollem Humus zu verwandeln. Anders herum ist ein zu nasser Standort auch nicht gut, weil es dann zu Fäulnis kommt. Notfalls kann eine Abdeckung die Lösung sein.
Ein Kompost muss nicht unbedingt unansehnlich sein. Eine ansprechende Randbepflanzung bietet selbst für die hauseigene Kompostanlage einen idealen Rahmen. Im Handel sind verschiedene Kompostbehältnisse vom einfachen Bretterverschlag bis hin zum Thermokomposter erhältlich. Wer handwerklich geschickt ist, kann sich sogar selbst ein entsprechendes Silo aus Holz, Mauerwerk oder Beton bauen. Wichtig beim Selbstbau ist, dass der Behälter sich zum leichteren Entnehmen und zum Umsetzen des Komposts an einer Seite ganz öffnen lässt.
Im April wird der Kompost durchgesiebt, um reifen Kompost von grobem Material zu trennen, welches noch nicht vollständig verrottet ist. Idealerweise steht ein leeres Behältnis zur Verfügung, um mit dem halb verrotteten Grobkompost sowie etwas Reifkompost und frischem Material einen neuen Kompost anzusetzen. Der gesiebte Kompost wird als Dünger auf die zu bearbeitenden Beete aufgebracht. Beim Ansetzen eines neuen Komposts kommt es auf die richtige Mischung an. Den Boden sollte ein wenig Strauchschnitt bilden. Er dient der Belüftung von unten und lässt überschüssige Flüssigkeit besser abfließen.
In den Kompost kommen neben Küchenabfällen und Gartenabfällen genauso Laub und angetrockneter Grünschnitt vom Rasenmähen. Nicht auf den Kompost gehören Zitrusfrüchte, Fisch, Fleisch, Käse, Wurzelunkräuter oder samentragende Unkräuter sowie kranke Pflanzen oder Teile davon. Eierschalen und Nussschalen verrotten sehr langsam, weshalb diese ebenfalls nur spärlich im Kompost landen sollten. Die Zugabe von Holzasche tut sauren Böden gut. Das Hinzufügen von Kompostbeschleuniger dient der schnelleren Verrottung. Durch Zugabe selbst hergestellter Brühen und Jauchen kann die Qualität des Komposts verbessert werden. Bis ein neu angesetzter Kompost in verwertbaren Humus umgewandelt wurde, vergeht mindestens ein halbes Jahr. Besser ist es, den Kompost ein ganzes Jahr ruhen zu lassen. Auch aus diesem Grund ist es sinnvoll, nicht nur einen, sondern zwei bis drei Behälter zur Verfügung zu haben.

Aussaat Blumen und Gemüse

Sortenabhängig erfolgt die Aussaat von Gemüse und Blumen über das Jahr verteilt.
Hier ein Überblick:
Gemüseaussaat:

Blumenaussaat:

Wer verträgt sich mit wem??
Mischkulturen:


Bilder aus dem April

Wonnemonat Mai - Blüten "soweit das Auge reicht

Was kann erledigt werden

 Unkraut bekämpfen und Schädlingen vorbeugen
 Pflege von Obstgehölzen
 Erste Ernte, Pflanzung und Aussaaten
 die Erdbeerzeit kommt

Unkraut bekämpfen

Lange, bevor der Garten im Frühsommer so richtig zum Leben erwacht und Stauden und Gemüse ihre volle Pracht entwickeln, sind die Schmarotzer im Garten schon seit einiger Zeit am Start. Unkräuter halten sich im deutschen Klima hartnäckig und entwickeln sich prächtig, sobald es draußen wärmer wird. Nächtliche Feuchtigkeit und morgendlicher Tau tun ihr Übriges, dass Unkraut beste Bedingungen vorfindet, zu wachsen und sich auszubreiten. Deshalb gehört regelmäßiges Jäten zu den ungeliebten, aber unbedingt notwendigen Arbeiten im Garten. Oft ist es schwierig, den Unkräutern ganz beizukommen, denn es genügen schon winzige Wurzelteilchen, die in der Erde verbleiben, um den Unkräutern einen Neuaustrieb zu ermöglichen.
Bei tief wurzelnden Unkräutern ist das Ausgraben die wirksamste Methode. Dazu gehören unter anderem Giersch und Löwenzahn. Auch Löwenzahn im Rasen wird am besten mit einem speziellen Ausstecher ausgegraben. Um eine weitere Ausbreitung durch Samenflug zu vermeiden, ist regelmäßiges Mähen während der Blütezeit unverzichtbar. Und zwar bevor sich die samentragenden, weißen Schirmchen gebildet haben. Generell sollten blühende Unkräuter im Garten so frühzeitig wie möglich gejätet werden, damit sie keine Samen abwerfen können. Wer das Unkraut nicht unversehens über den Kompost wieder überall im Garten verteilen möchte, sollte gejätete Unkräuter separat entsorgen, etwa über die grüne Tonne, und nicht auf den Kompost bringen. Neben Giersch und Löwenzahn gehören Hirtentäschelkraut, Vogelmiere, Klee und Winden zu den hartnäckigsten und ungeliebtesten Vertretern, die dem Gärtner das Leben schwer machen. Wer die Unkrautbeseitigung vernachlässigt, riskiert, dass die Schmarotzer den Nutzpflanzen wichtige Nährstoffe streitig machen oder sie gar überwuchern. Gerade im Mai, wenn die Zier- und Nutzpflanzen frisch gesetzt sind und Platz zum Wachsen brauchen, sind Unkräuter überaus störend.
Jungpflanzen sollten möglichst vor Zugluft geschützt werden, zum Beispiel durch Vliese oder niedrige Beetumrandungen, wie Hecken aus Buchs. Vor allem bis zur Monatsmitte können die Nächte noch kalt werden, was nicht jeder Pflanzenart bekommt. Pflanzen, die Wärme brauchen wie Tomaten, Paprika, Zucchini und Bohnen sollten deshalb erst nach den Eisheiligen ins Freiland gebracht werden. Zugluft ist aber nicht nur wegen der Kälte schlecht für die Pflanzen, sie fördert auch den Befall durch Schädlinge wie Läuse. Läusebefallene Pflanzenteile werden am besten entfernt. Ist das nicht möglich, helfen spezielle Mittel gegen Läusebefall aus dem Gartencenter. Oft helfen aber genauso natürliche Mittel, wie Kräuterbrühen, die gern im Biogarten zum Einsatz kommen und vor allem bei fruchttragenden Pflanzen die bessere Wahl sind.

Pflege von Obstgehölzen

Die Ostbäume haben bereits im Frühjahr ihren Schnitt erhalten. Bei manchen Bäumen schießen, nachdem die Krone ausgelichtet wurde, frische, starke Triebe steil nach oben. Diese einjährigen Wasserdosse, wie diese Triebe genannt werden, sollten unbedingt entfernt werden. Die Triebe werden nicht abgeschnitten, sondern ausgerissen. Dabei sollten schlafende Knospen nicht vergessen werden, die am Ansatz der Triebe sitzen. Ansonsten kann es passieren, dass in den nächsten Monaten aus diesen Knospen erneut Triebe ausschlagen. Neu gepflanzte Bäume sollten noch keine Kraft in die Ausbildung von Früchten verschwenden. Wichtig ist zuerst einmal gesundes Wachstum. Deshalb sollten eventuell schon vorhandene Blüten abgezupft werden. Bei Apfelbäumen und Birnbäumen ist übermäßige Blütenbildung ebenfalls nicht gut. Während des Junifalls würde der Baum viele Früchte lassen, in die er vorher sehr viel Energie gesteckt hat. Besser ist für eine gute Ernte, ein Zuviel an Blüten zu entfernen und auch schon bestehende Fruchtansätze auszudünnen. Steinobstbäume, wie Kirschen oder Pfirsich werden oft von einer Pilzerkrankung, der Monilia Krankheit heimgesucht. Der Befall ist daran zu erkennen, dass Blätter und Triebspitzen vertrocknen. Damit die Krankheit nicht auf den Stamm übergreift, müssen infizierte Äste so weit zurückgeschnitten werden, dass auch ein kleiner Teil des gesunden Holzes entfernt wird. Bei Himbeerbüschen werden viele Frühjahrsruten gebildet. Diese sind aufgrund geringer bis gar keiner Ernte ziemlich nutzlos und kosten die Pflanzen unnötig Kraft. Deshalb sollten diese Ruten großzügig zurückgeschnitten werden. Später treiben noch einmal neue Ruten aus, die stehen gelassen werden. An diesen Ruten werden im folgenden Jahr viele Früchte ausgebildet. Auch die Brombeeren brauchen jetzt Pflege. Hier muss zwischen neuen Trieben unterschieden werden, die erst im nächsten Jahr Früchte tragen werden und Trieben vom Vorjahr, die in diesem Jahr abgeerntet werden können. Um ein späteres Pflücken zu erleichtern, sollten die Triebe getrennt am Gerüst angebunden werden und zwar so, dass die früchtetragenden Triebe sich auf der einen Seite befinden und die frischen Triebe auf der anderen Seite.

Erste Ernte, Pflanzung und Aussaaten

Wer früh im Jahr mit dem Aussäen begonnen hat, kann sich schon im Mai über erste Ernten freuen. Zu den frühen Gemüsen gehören Spinat, manche Salatsorten, Kohlrabi, Puffbohnen und Radieschen. Dort, wo geerntet wird, können schon die folgenden Gemüsesorten gesät oder gelegt werden. Die übrigen Beete sind hoffentlich schon gut vorbereitet, denn jetzt geht es mit dem Säen und Pflanzen in die Vollen.
Nach den Eisheiligen können Bohnen gesetzt und Wintergemüse, wie Endivien, Grünkohl und Karotten gesät werden. Bei den Radieschen ist eine Folgesaat fällig, damit laufend geerntet werden kann. Tomaten werden am besten auch erst Mitte bis Ende Mai ins Freiland gepflanzt. Da sie bei warmer Witterung sehr schnell wachsen, brauchen sie stabile Stützen und müssen regelmäßig ausgegeizt werden. Dafür werden wilde Triebe mit den Fingern abgeknipst, so dass nur wenige fruchttragende Haupttriebe stehen bleiben. Wachsen die Pflanzen zu hoch, können sie auch oben ein wenig gekürzt werden. Alles andere würde die Pflanze zu stark beanspruchen, was sich negativ auf die Ernte auswirken würde. Überdies vertragen Tomaten eine reichliche Gabe reifen Komposts.

die Erdbeerzeit kommt

Erdbeeren aus dem eigenen Garten übertreffen die Ware aus dem Supermarkt um ein Vielfaches. Nicht nur was den Geschmack angeht, sondern auch die Sortenvielfalt und deren Verwendungsmöglichkeiten in der Küche. Erdbeeren brauchen zum Gedeihen einen gut durchlockerten und nährstoffreichen Boden. Deshalb sollte das Beet vor dem Pflanzen gut vorbereitet werden. Zwei Wochen vor der Pflanzung empfiehlt es sich, reifen Kompost auf das Beet aufzubringen und einzuarbeiten. Damit werden den süßen Früchten beste Bedingungen geschaffen.
Der Pflanzabstand ist bei den Erdbeeren sortenabhängig. Opulente Sorten benötigen einen Pflanzabstand von bis zu 80 Zentimetern, wohingegen bei kleineren Sorten ein Pflanzabstand von 40 Zentimetern ausreichend ist. Dieser Pflanzabstand gilt wohlgemerkt für die einzelnen Reihen. Innerhalb der Pflanzreihe genügt ein Pflanzabstand von 20 bis 30 Zentimetern. Wichtig beim Pflanzen ist, dass das Herz der Erdbeerpflanzen überirdisch bleibt. Ideal sind wenige Zentimeter über dem Boden. Wird das Herz zu tief gepflanzt, neigt die Pflanze schnell zum Faulen und stirbt ab. Überhaupt muss bei den Erdbeeren sehr auf Fäulnis geachtet werden. Das gilt besonders auch dann, wenn die Früchte reifen. Vor allem, wenn die Erdbeeren direkt mit der Erde in Berührung kommen, faulen sie bei Feuchtigkeit sehr schnell.
Faule Früchte sind stets zu entfernen, weil sie anderenfalls die Fäulnis auf Nachbarfrüchte übertragen. Um dem Faulen vorzubeugen, sollte zwischen den Reihen und Pflanzen Holzwolle oder Stroh ausgelegt werden. Darauf liegen die Früchte trocken und bleiben sauber. Darüber hinaus wird ein allzu starker Unkrautwuchs eingedämmt. Nicht empfehlenswert ist hingegen das Mulchen mit Rasenschnitt oder Rindenmulch, da diese Materialien sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und ihrerseits Fäulnis begünstigen würden.
Auf dem Markt sind mehr als 1.000 verschiedene Erdbeerzüchtungen erhältlich. Manche Sorten eignen sich nur für den Sofortverzehr, andere lassen sich gut zu Marmelade verarbeiten oder sogar einfrieren. Wieder im Kommen ist eine längst vergessene Sorte, die bis zu den 1950er Jahren sehr beliebt war. Die Sorte Mieze Schindler hat sich durch ihren einzigartigen Geschmack einen Namen gemacht. Allerdings braucht diese Sorte zum Befruchten eine zweite Erdbeersorte. Dafür eignet sich zum Beispiel die ebenfalls sehr beliebte Sorte Senga Sengana. Wer bis in den späten Herbst hinein frische Erdbeeren ernten möchte, pflanzt die so genannten Monatserdbeeren. Deren Früchte sind zwar kleiner, aber sehr aromatisch. Die Pflanzen blühen mehrmals im Jahr und tragen je nach Gegend bis in den November laufend Früchte.

Bilder aus dem Mai

Es ist Juni - Der Sommer kommt und wir ernten

Was kann erledigt werden

 Ernte und Pflege im Gemüsebeet
 Biologisch düngen
 Wiesen mähen
 die Kräuter ernten

Ernte und Pflege im Gemüsebeet

Im Gemüsebeet gibt es jetzt nicht nur reiche Ernten einzufahren, sondern auch viel neue Arbeit. Geerntet werden neben Salaten, Dill, Möhren und Erbsen genauso Kohlrabi, Blumenkohl, Rettich, Spinat, Radieschen und noch vieles mehr. Endlich wird der Gärtner für seine Mühen belohnt. Das bedeutet jedoch nicht, dass jetzt die Zeit zum Ausruhen gekommen ist. Das Gemüsebeet muss weiterhin gepflegt werden.
Dazu gehört regelmäßiges Jäten, genauso wie das ausgiebige Wässern an trockenen Tagen. Das Gießen sollte jedoch nicht bei voller Sonne und mit zu kaltem Wasser erfolgen. Die Pflanzen können dadurch Schaden nehmen, denn zum Einen bekommen Pflanzen, die die Wärme lieben, einen Kälteschock durch das Leitungswasser und zum Anderen wirken Wassertropfen auf den Pflanzen wie Brenngläser, die die Pflanzen ungefiltert der Sonnenstrahlung aussetzen. Besser ist das Wässern am Abend oder in den frühen Morgenstunden. Gegossen wird am besten mit Regenwasser, welches in mehreren Behältern gesammelt wird und eine für die Pflanzen angenehme Temperatur hat. Zudem spart das Gießen von Regenwasser viel Geld und schont die Umwelt.
Neben der Ernte müssen jetzt auch neue Gemüsesorten gepflanzt und gesät werden. Dabei ist es wichtig, auf eine gesunde Mischkultur zu achten. Es gibt Pflanzen, die sich in ihrer Nachbarschaft gegenseitig unterstützen, anderen wiederum können sich "nicht riechen". Ungünstig wirkt sich zum Beispiel die Nachbarschaft von Bohnen mit Möhren, Fenchel, Knoblauch, Erbsen, Zwiebeln und Porree aus. Gurken vertragen sich nicht mit Tomaten, Rettich und Radieschen. Die meisten Kohlarten reagieren allergisch auf die Nachbarschaft von Erdbeeren, Zwiebeln, Knoblauch und Senf. Zucchini und Tomaten in unmittelbarer Nachbarschaft vertragen sich ebenfalls nicht besonders gut. Zucchini sind aufgrund ihres großen Platzbedarfs ebenso wie Kürbisarten besser beim Kompost aufgehoben, wo sie auch gleich ihren hohen Nährstoffbedarf decken können.

Biologisch düngen

Damit die Pflanzen im Garten gut gedeihen, bedarf es nicht nur regelmäßigem Gießen und Jäten, auch die Düngung nimmt einen hohen Stellenwert ein. Gärtner, die biologische Maßnahmen im Garten vorziehen, benutzen neben dem obligatorischen Kompost ebenso diverse Jauchen, Brühen und Tees, die aus den verschiedensten Kräutern hergestellt werden. Der Vorteil einer solchen Flüssig-Düngung liegt auf der Hand: Der Dünger steht den Pflanzen sofort nach dem Ausbringen zur Verfügung, eben weil er flüssig ist.
Anders sieht es bei dem Kompost aus, dessen Nährstoffe langsamer an den Boden abgegeben werden, weil die Bakterien im Boden diese erst aus dem Humus herauslösen müssen. Im Idealfall ergänzen sich Kompost und Jauchen perfekt, um die Pflanzen optimal mit allem Nötigen zu versorgen. Neben der Funktion als Nährstofflieferant sind die Jauchen, Brühen und Tees überdies auch noch hervorragend geeignet, um Schädlinge von den Pflanzen fern zu halten. Jauchen sind sehr lange haltbar. Gerade von der wertvollen Brennnessel-Jauche sollte eine große Menge auf einmal hergestellt werden. Diese kann auch gern im Garten überwintern und steht den Pflanzen im Frühjahr als erste Düngung zur Verfügung, wenn noch gar keine neuen Brennnesseln gewachsen sind. Jauchen werden entweder aus frisch gepflückten oder getrockneten Kräutern hergestellt. Normalerweise müssen die Pflanzen nicht zerkleinert werden, weil sie recht schnell verjauchen. Bleiben doch einmal Reste in der Jauche zurück, können sie entweder auf den Kompost gegeben oder als Mulchmaterial verwendet werden.
Als allgemein gültige Mischung für alle Jauchen gilt, auf zehn Liter Wasser entweder ein Kilogramm frisch geerntete Pflanzen zu geben oder aber 100 bis 200 Gramm getrocknete Kräuter. Beides wird in ein großes Gefäß gegeben und mit einem Holzstab gründlich verrührt. Die Jauche sollte mindestens einmal, besser dreimal am Tag kräftig durchgerührt werden. Damit sich keine Tiere in die Jauche verirren oder hineinfallen, sollte das Gefäß leicht zugedeckt, aber nicht luftdicht verschlossen werden, da die gärende Jauche hoch schäumt. Eine angesetzte Jauche ist am besten im Schatten aufgehoben. Die Jauche ist fertig, wenn sie nicht mehr schäumt und sich dunkel verfärbt hat. Bei machen Pflanzen dauert das zwei Wochen, bei kühler Witterung auch schon einmal etwas länger. Die Jauchen werden in einem Verhältnis 1:10 oder 1:20 mit Gießwasser verdünnt und die Pflanzen werden dann damit gegossen.

Wiesen mähen

Die Rasenpflege ist den ganzen Sommer über ein Thema. Ein Spiel- und Sportrasen sowie ein englischer Rasen muss in kontinuierlichen Abständen gemäht werden. Manchmal kommt es jedoch vor, dass ein Rasen höher als gewöhnlich wächst. Das ist zum Beispiel bei neu angelegten Rasenflächen der Fall, denn der frisch ausgesäte Rasen braucht seine Zeit, bis er gut gewachsen und kräftig genug ist. Auch wenn auf dem Rasen Frühjahrsblüher wachsen, wird mit dem ersten Schnitt gewartet, bis diese verblüht sind.
Nach einem Urlaub ist der Rasen ebenfalls höher als gewohnt. Ein normaler Spindelmäher bekommt dann schon seine Probleme, denn seitwärts wickeln sich die Halme so lange um die Spindel, bis das komplette Mähwerk blockiert ist. Gut beraten ist derjenige, der anstatt eines Spindelmähers einen Sichelmäher sein Eigen nennt. Der kommt nämlich genauso mit höher gewachsenem Gras gut zurecht. Wer keinen eigenen Sichelmäher besitzt, kann ein solches Gerät meist in größeren Baumärkten ausleihen, die den Verleih verschiedenster Maschinen in ihrem Programm haben.
In heißen Perioden sollte der Rasen weniger kurz geschnitten, aber dafür öfter gemäht werden. Ein zu kurz geschnittener Rasen verbrennt sonst zu schnell. Es empfiehlt sich hier ein Mähen in Etappen. Zuerst werden nur die Spitzen des Rasens abgemäht, beim nächsten Mähen kann die Schnitttiefe ein wenig kürzer eingestellt werden. Weniger als vier Zentimeter sollten es aber im Sommer nicht sein. Für das Mähen von normalen Rasenflächen bieten sich sowohl Benzin- als auch Elektro-Rasenmäher an.
Sogar Blumenwiesen müssen hin und wieder gemäht werden. Je nachdem, welche Blumen auf der Wiese angesiedelt sind, ist ein Mähen einmal bis dreimal jährlich erforderlich. Durch das Mähen wird der Rasen zu neuem Austrieb angeregt. Blumenwiesen bekommen durch das Mähen fast jedes Jahr ein neues Gesicht, denn oft dominieren in der neu gewachsenen Wiese Blumen, die es im Vorjahr recht schwer hatten. Eine Blumenwiese kann umweltschonend und kostengünstig mit einer handelsüblichen Sense gemäht werden. Wer das Mähen mit der Sense beherrscht, wird an dieser Arbeit viel Spaß haben und tut gleichzeitig etwas für seine Gesundheit. Wer jedoch mit einer Handsense auf Kriegsfuß steht, wird hinterher mit Muskelschmerzen zu kämpfen haben. Das Mähen mit der Sense bietet sich am ehesten für kleinere Wiesenflächen an, größere Flächen werden weniger zeitintensiv und kräftesparend mit speziellen Wiesenmähern gemäht.

Kräuter ernten

Am 24. Juni ist Johanni. An diesem Datum überschreitet die Sonne ihren Zenit, die Tage werden wieder kürzer und viele denken jetzt schon an den nahenden Herbst und Winter. So weit ist es aber noch nicht. Allerdings ist im Zeitraum um Johanni der beste Zeitpunkt, Kräuter zu ernten und für die kalten Monate haltbar zu machen. Da die Sonne im Juni die größte Kraft hat, kommt das den Kräutern zu Gute. Sie haben jetzt den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen. Das gilt sowohl für die Blätter als auch für die Blüten. Am höchsten ist der Gehalt übrigens kurz vor der einsetzenden Blüte. Das kann je nach Kraut ebenso einige Zeit vor oder nach Johanni sein. Diese Zeitangabe ist demnach nur als grober Richtwert zu sehen.
Gärtner, die sich nach dem Mond richten, ernten ihre Kräuter an Vollmond oder an den Tagen davor und danach, je nach Wetterlage. So sehen es ebenfalls die Kräuterhexen, die Überlieferungen zufolge immer um den Vollmond herum ernten, der am nächsten an Johanni liegt. Auch hier spielt das Wetter eine große Rolle, wann der genaue Erntezeitpunkt ist. Die Kräuterernte bringt nichts, wenn es tagelang geregnet hat. Dann sinkt die Konzentration ätherischer Öle erheblich. Mit der Ernte sollte dann besser noch gewartet werden, bis die Sonne wieder für einen Anstieg des Gehalts gesorgt hat. Das dauert nach lang andauernden Regengüssen meist zwei Tage.
Geerntet werden soll nicht bei vollem Stand der Sonne, aber auch nicht, wenn die Kräuter noch nass vom Tau sind. Am besten geeignet ist der Vormittag, am Abend nach Sonnenuntergang ist die Ernte aber genauso möglich. Kräuter können auf vielerlei Art haltbar gemacht werden. Die einfachste Methode ist immer noch, sie zu Bündeln zusammen zu binden und kopfüber hängend an einem schattigen und luftigen Platz zu trocknen. Das dauert allerdings seine Zeit, zwischen mehreren Tagen und zwei Wochen. Wem das zu lange dauert, der kann die Kräuter auch im Backofen trocknen. Dafür werden sie auf einem Backblech ausgebreitet und bei 50 Grad Celsius und geöffneter Backofentür getrocknet. Je nach Kräutersorte kann das genauso einige Stunden dauern. Ein Dörrgerät, welches eigentlich zum Trocknen von Obst vorgesehen ist, leistet ebenfalls gute Dienste. Die trockenen Kräuter sollten luftdicht in dunklen Gläsern aufbewahrt werden. Nach einem halben Jahr verlieren sie jedoch deutlich an Aroma und sollten dann nicht mehr verwendet werden.
Für manche Kräuter, wie Dill, Petersilie, Schnittlauch und Schnittknoblauch ist das Trocknen zum Haltbarmachen nicht so gut geeignet, die Kräuter müssen dabei zu viel Aroma einbüßen. Besser geht es in der Tiefkühltruhe. Die gehackten oder klein geschnittenen Kräuter werden in Gefrierdosen oder Gefrierbeuteln in den Kälteschlaf geschickt. Petersilie und Liebstöckel müssen dafür noch nicht einmal zerkleinert werden. Sie können im gefrorenen Zustand direkt im Beutel zerbröselt und so dosiergenau an die Mahlzeiten gegeben werden.

Bilder aus dem Juni

Es ist Juli - der sandige Boden und die Sonne...

Was kann erledigt werden

 Bewässern
  Beerenobst
 Ein Sommerschnitt

Bewässern

Wasser spielt im Garten in den Sommermonaten eine übergeordnete Rolle. Nur wer seinen Garten in heißen und trockenen Perioden regelmäßig mit Wasser versorgt, wird mit gesunden und kräftig wachsenden Pflanzen belohnt. Vor allem auch im Gemüsegarten kann nur mit einem ansehnlichen Ertrag gerechnet werden, wenn den Pflanzen neben Nährstoffen aus dem Boden und in Form von Düngung ebenso ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Leitungswasser für den Garten? Leitungswasser für das Gießen zu verwenden ist auf die Dauer viel zu teuer, denn je nach Größe des Gartens werden beträchtliche Mengen des kühlen Nass benötigt. Darüber hinaus schadet vielen Pflanzen das Wasser aus der Leitung, weil es einfach viel zu kalt ist. In heißen und trockenen Sommern kann aufgrund einer auftretenden Wasserknappheit auch das Gießen mit Leitungswasser von den örtlichen Behörden untersagt werden. Gut dran ist, wer sich rechtzeitig mit einem ausreichenden Vorrat an Regenwasser versorgt hat. Vor allem das oft nasse Frühjahr bietet sich geradezu an, in Tonnen und großen Regenwasserbehältern jeden Tropfen aufzufangen. Besonders große Behälter, die an eine Regenrinne angeschlossen werden, sind sehr zu empfehlen. Zum Einen kann darin eine Menge Wasser gesammelt werden, zum Anderen verfügen diese Behältnisse in der Regel über einen Ablaufhahn in bequemer Höhe, aus dem sich das Wasser für Gießkanne und Eimer entnehmen lässt. Auch das Anschließen eines Gartenschlauchs an ein solches Behältnis kann die Arbeit immens erleichtern.

Der eigene Brunnen

Wer in einem Gebiet wohnt, wo das Regenwasser durch Umweltbelastungen nicht ganz unbedenklich für die Pflanzen ist, sollte über einen eigenen Brunnen nachdenken. Dieser hat den Vorteil, dass ebenfalls kostenloses Wasser für den Garten zur Verfügung steht. Außerdem enthält das Brunnenwasser neben dem in den Boden sickernden Regenwasser auch noch klares und sauberes Wasser aus unterirdischen Quellen. Selbst das Regenwasser ist bereits durch die verschiedenen Bodenschichten gefiltert und damit wesentlich sauberer als direkt verwendetes Regenwasser. Der Bau eines Brunnens bedarf jedoch im Vorfeld der Genehmigung der zuständigen Behörde.
Beim Gießen des Gartens sollte nicht nur an den Gemüsegarten und die Blumenbeete gedacht werden. Genauso der Rasen braucht Feuchtigkeit, um sein sattes Grün zu behalten. Hierfür kann jedoch Leitungswasser verwendet werden. Kluge Gärtner verbinden das Nützliche mit dem Schönen und schaffen sich einen Rasensprenger an, der gleichzeitig zur Dusche umgebaut werden kann. So erhält der Gärtner nach getaner Arbeit eine erfrischende Abkühlung. Wem das Wasser aus der Leitung zu kalt ist, verwendet einfach einen langen Gartenschlauch, der mit Wasser gefüllt und entweder auf dem Rasen oder auf einem Dach ausgebreitet wird. Dort erwärmt sich das Wasser wunderbar, bis es zum Duschen gebraucht wird. Mit einer Mischbatterie kann dann je nach Wunsch noch Kaltwasser zugeführt werden.
Wenn eine Gartendusche oft benutzt wird, kann der darum herumliegende Rasen jedoch sehr schnell matschig werden. Deshalb empfiehlt es sich, entweder eine Drainageschicht aus Kies in dem Bereich anzulegen oder einen Platz mit Pflastersteinen für die Dusche auszuwählen. Wenn das Wasser über eine Zisterne gesammelt wird, kann es sogar später noch zum Gießen des Gartens herhalten. Das ist praktisch und sparsam zugleich. Natürlich versteht es sich von selbst, dass dann beim Duschen keine Seife oder ähnliches verwendet wird.
Auch an den Ruheplätzen des Gartens, wo der Gärtner seinen wohlverdienten Feierabend genießt, lässt sich eine kleine Wasseroase errichten. Wo es für einen normal großen Gartenteich nicht reicht, können Gefäße als Miniteiche herhalten und den Traum vom Gartenteich wahr werden lassen. Viele kleine Wasserpflanzen, wie zum Beispiel die Mini-Seerose eignen sich hervorragend für kleinere Behältnisse mit einer Wassertiefe zwischen 30 und 60 Zentimetern. So ein Miniteich dient nicht nur der Erholung und Bereicherung des Sitzplatzes, sondern ebenso als Lebensraum für Lebewesen.

Beerenobst

Für Beeren ist in jedem noch so kleinen Garten Platz. Nichts schmeckt besser als frische Beeren direkt vom Strauch in den Mund. Die meisten Beeren lassen sich in jedem Garten gut kultivieren. Rote, weiße und schwarze Johannisbeeren können auch schon einmal die Hecke ersetzen. So bilden sie Grundstücksbegrenzung und Sichtschutz gleichermaßen und liefern dabei noch jede Menge vitaminreicher Früchte. Am meisten vertreten sind in deutschen Gärten immer noch die roten Johannisbeeren. Sie schmecken leicht säuerlich und können pur oder mit Zucker und / oder Sahne verzehrt werden. Darüber hinaus eignen sie sich ganz hervorragend zur Herstellung von Marmeladen und Gelees und finden beim Backen Verwendung.

Ein Sommerschnitt

Einige Süßkirschensorten konnten bereits im Juni gepflückt werden, die wirkliche Erntezeit für Kirschen beginnt aber erst im Juli. Dabei sind die Süßkirschen den Sauerkirschen zeitlich etwas voraus. Wenn alle Süßkirschen abgeerntet wurden, wird es Zeit, dem Kirschbaum einen vernünftigen Schnitt zu verpassen. Triebe, die zu dicht gedrängt stehen oder gar nach innen wachsen, sollten konsequent der Schere zum Opfer fallen. Des Weiteren kann nach der Ernte die Krone des Baums verjüngt werden.
Wenn auch die Schattenmorelle als letztes abgeerntet wurde, wird hier ebenfalls ein beherzter Schnitt fällig. Das ist bei den Schattenmorellen ausgesprochen wichtig. Diese Sauerkirsche wird oft zu Unrecht als schlecht tragende Sorte bezeichnet. Wenn diese Kirsche schlecht trägt, liegt das in den meisten Fällen an einem unterlassenen oder falsch durchgeführten Schnitt. Die Triebe dieser Bäume können leicht peitschenförmig ausarten, wenn ihnen nicht mit der Schere zu Leibe gerückt wird. Die Folge daraus ist, dass der Baum zu viel Kraft in unnötige Triebe verschwendet und darüber die Bildung von Blüten und Früchten vernachlässigt. In der Regel trägt eine Schattenmorelle immer an den Trieben des Vorjahres. Es ist deshalb ratsam, nach der Ernte alle Triebe, die Früchte getragen haben, großzügig zurückzuschneiden.

Bilder aus dem Juli

Es ist August - der Garten stöhnt... der Rasen leidet

Was kann erledigt werden

 Blütenpracht
 Das Obst wird reif
 Planen und vorbereiten
 Ernte

Blütenpracht

Die Blumenbeete erstrahlen im Hochsommer in ihrer ganzen Pracht. Dominante Sommerblüher im Beet, die eine beachtliche Höhe von bis zu zwei Metern erreichen können, sind die Sonnenblumen. Sonnenblumen wirken am besten, wenn sie in Gruppen wachsen. Die Vielzahl der Arten ermöglicht es, in jedem Beet andere Akzente mit Sonnenblumen zu setzen. Ob hoch wachsende Arten, braunblütige, gefüllte oder ungefüllte Sonnenblumen, diese farbstarken Sonnenanbeter wurden nicht zu Unrecht bereits von den Indianern verehrt. Hochsaison hat jetzt auch der Phlox, der in vielen Farbvarianten und Größen erhältlich ist. Große Arten eignen sich hervorragend als Leitstauden und verleihen einem Beet Farbe. Damit Phlox richtig wirkt, sollte er ebenfalls in Gruppen gepflanzt werden. Die einzigen Farben, die diese Pflanzen nicht hervorbringen, sind Blau und Gelb, ansonsten ist auf der Farbskala so ziemlich alles vertreten. Phlox wird am besten über die Teilung vermehrt. Dafür wird etwa bis drei Wochen nach der Blütezeit abgewartet. Dann werden die Stängel bis in Bodennähe zurückgeschnitten. Nach dem Ausgraben wird die Pflanze geteilt und die Stauden an ihren neuen Standorten wieder eingesetzt.

Das Obst wird reif

Kommt gleich

Planen und vorbereiten

Abgesehen von den Wintergemüsen werden die Beete nun nach und nach immer leerer. Auch Beerensträucher und Obstbäume werden abgeerntet, so dass es hinsichtlich der Ernte nicht mehr so viel zu tun gibt. Je leerer die Beete werden, umso mehr kann es schon an das Planen für das nächste Jahr gehen. Das A und O für gute Bedingungen für die nächste Gartensaison ist die Qualität des Bodens. Die Pflanzen haben dem Boden nun reichlich Nährstoffe entzogen, durch Ernten und Jäten konnte auf dem Boden keine natürliche Rotte stattfinden, so dass dem Boden nun wieder Nährstoffe von außen zugeführt werden müssen.

Nährstoffe für den Boden

Eine gute Möglichkeit, dem Boden Nährstoffe zuzuführen und gleichzeitig Unkraut zu unterdrücken, ist die Gründüngung. Hierfür werden bestimmte Pflanzenarten auf den freien Beeten ausgesät. Die Pflanzen sorgen durch ihr Wachstum für eine bessere Struktur des Bodens. Gründüngungen sind als Einzelsorten oder Mischungen erhältlich. Die Pflanzen werden bis nach der Blüte stehen gelassen, manchmal auch bis nach dem Frost. Arten, die Frost vertragen, werden sogar bis zum nächsten Frühjahr auf den Beeten gelassen. Dann wird die Gründüngung über dem Boden abgeschnitten, etwas zerkleinert und in den Boden eingearbeitet. Anstelle von Gründüngung kann auch Grobkompost auf die leeren Beete aufgebracht werden. Dieser verhindert ebenfalls das Wachstum von unerwünschtem Unkraut und verrottet bis zum nächsten Frühjahr. Bei der Bodenbearbeitung wird er dann in den Boden eingebracht. Neben den natürlichen Maßnahmen zur Düngung werden im Handel zahlreiche Arten von Düngungen angeboten. Zu den organischen Düngern gehören Algenextrakt, Guano oder Hornmehl. Bei diesen Düngern werden die Nährstoffe erst im Boden aufgeschlossen. Mineralische Dünger wirken sehr schnell und sind in der Zusammensetzung genau auf die Bedürfnisse des Bodens abgestimmt. Zu den mineralischen Düngern gehört zum Beispiel Gesteinsmehl. Ideal ist eine Mischung aus beidem. Bei den Mischungen werden zum Beispiel organische Dünger mit Gesteinsmehl vermischt.
Diese Nährstoffe nehmen sie normalerweise über den Boden auf. Da ein Garten eine Kulturlandschaft ist, vom Menschen geschaffen, muss ein Teil der Nährstoffe meist zugeführt werden. Die beste Zeit dazu ist im Frühjahr, denn im Spätherbst und Winter hat man selbstverständlich mit dem Düngen aufgehört, um der normalen Winterruhe der Pflanzen Rechnung zu tragen. Wenn die Tage wieder länger werden und die ersten Sonnenstrahlen den Boden erwärmen, wird es jedoch Zeit für einen neuen „Nährstoffkick“zum Start in das Pflanzenjahr. Düngen selbst kann man auf unterschiedliche Arten. Zum einen kann man organisch düngen. Das empfiehlt sich für Biogärten, bei denen man möglichst wenig in den natürlichen Ablauf eingreifen möchte. Organischer Dünger besteht aus organischen Stoffen, also Pflanzenschnitt, Gemüse- und Obstabfällen oder Stallmist.

Bilder aus dem August

Es ist September - Farbenpracht in Blüte und Laub

Was kann erledigt werden

 Wir ernten Kartoffeln, Äpfel, Birnen...
 Gemüsebeete abernten
 Kräuterernte
 Frühblüher pflanzen

Ernte

Die Äpfel- und Birnbäume hängen übervoll mit Früchten. Zu frühes Ernten sollte allerdings unterlassen werden, weil zu früh geerntete Äpfel ziemlich geschmacklos sind. Sie sind auch schlecht lagerfähig, denn entgegen aller Hoffnung reifen sie im Kellerregal nicht nach, sondern werden höchstens schrumpelig und verfärben sich braun. Kein appetitlicher Anblick. Auch die Birnen sollten nicht zu früh heruntergenommen werden, weil sie sonst hart bleiben, was sich ebenfalls schlecht auf die Lagerfähigkeit auswirkt.
Die Erntereife sollte immer mal wieder getestet werden. Wenn sich die Früchte leicht mitsamt Stiel vom Ast lösen lassen, wenn sie vorsichtig gedreht werden, ist der richtige Zeitpunkt zur Ernte gekommen. Bis dahin heißt es abzuwarten und die schwer tragenden Äste der Bäume abzustützen, damit sie nicht abbrechen. Sind die Früchte dann erntereif, muss zügig gepflückt werden, denn zu spät heruntergenommene Früchte neigen zum Faulen. Früchte, die nicht zum Lagern bestimmt sind, sondern zu Kuchen, Mus oder Kompott verarbeitet werden sollen, können auch noch in vollreifem Zustand gepflückt werden. Sie haben dann ein besonders süßes Aroma. Äpfel lassen sich genauso durch Dörren haltbar machen und sind dann als gesunder Snack für zwischendurch oder als Zutat im Müsli immer greifbar.
Mittelfrühe Kartoffelsorten sind in diesem Monat ebenfalls reif für die Ernte. Ob die Kartoffeln geerntet werden können, ist sehr gut daran erkennbar, ob das Laub sich schon gelb verfärbt. Mittelfrühe Sorten sind sehr gut lagerfähig und können als Wintervorrat eingekellert werden. Frisch geerntet auf den Tisch sind sie ein Hochgenuss.

Gemüsebeete abernten

Gemüsesorten, die jetzt noch in den Beeten sind, werden in diesem Monat zum größten Teil abgeerntet. Vieles davon wird durch Einfrieren, Einkochen und Einlegen für die Wintermonate haltbar gemacht, viele Gärtner lagern Wurzelgemüse und Kohl aber auch in Mieten, die in den Boden eingelassen sind. Zu den Gemüsesorten, die jetzt geerntet werden, gehören Spinat, Busch- und Stangenbohnen, Kürbisse, Zwiebeln und Porree, außerdem Fenchel und Wurzelgemüse. Mehrjährige Wurzelgemüse wie Schwarzwurzeln oder Meerrettich können dann geerntet werden, wenn das Laub deutlich welk wird. Wer an einer Hauswand oder am Spalier eigenen Wein zieht, sollte in diesem Monat die Blätter rund um die Weinreben entfernen. Dadurch erhalten die Trauben mehr von dem jetzt so dringend nötigen Sonnenlicht und gelangen zur vollständigen Reife.

Kräuterernte

Der ideale Zeitpunkt für die Kräuterernte liegt am Vormittag. Die Witterung sollte trocken und der erste Morgentau abgetrocknet sein. Minze, Thymian, Rosmarin und Oregano werden durch Trocknen haltbar gemacht. Dazu werden die geschnittenen Zweige bundweise Überkopf zum Trocknen aufgehangen. Schneller geht es mit einem Dörrgerät oder auf einem Rost ausgebreitet im Backofen. Erst nach dem Trocknen werden die Blättchen von den Stielen gezupft. Ausnahmen bilden großblättrige Kräuter wie Salbei und Minze, diese können auch blattweise getrocknet werden, sollten sie nicht zum Trocknen in Bunde gefasst werden.
Bis zum Boden werden Melisse, Minze und Estragon abgeschnitten, bei verholzenden Kräutern können auch nur die Triebspitzen abgeerntet werden. Dazu gehören Thymian, Rosmarin und Salbei sowie Basilikum. Bei Kräutern, von denen die Blüten verwendet werden, können die Blüten einzeln abgezupft und getrocknet oder direkt weiter verarbeitet werden. Für Heiltees, Öle und Tinkturen werden zum Beispiel Lavendel, Schafgarbe, Johanniskraut und Ringelblume verwendet.

Bilder aus dem September

Es ist Oktober - das Gartenjahr neigt sich dem Ende

Was kann erledigt werden

 Überwintern der Knollenpflanzen
 Weinschnitt
 Rosen und Bäume pflanzen

Knollenpflanzen

Viele Knollenpflanzen sollten in diesem Monat zum Überwintern ins Haus geholt werden. Dazu gehören Begonien, Gladiolen, Freesien und natürlich die farbenfrohen Dahlien. Die verwelkten Stängel werden bis auf eine Länge von zehn Zentimetern eingekürzt. Dann werden die Knollen vorsichtig ausgegraben und die Erde abgeschüttelt. Das Beschriften nicht vergessen, damit die Pflanzen im nächsten Jahr wieder an den richtigen Platz kommen.
Die Dahlien werden mit den Stängeln nach unten zum Trocknen liegen gelassen. Wenn sie ganz trocken sind, wird die restliche Erde abgeklopft und dann werden sie in Holzkisten trocken und dunkel gelagert. Sand kann, muss aber nicht sein. Dahlien können, sofern sie nicht im Staudengarten, sondern in Kübeln stehen, auch in diesen überwintert werden. Dann werden die verwelkten Stängel ebenfalls zurückgeschnitten. Die Töpfe werden nicht mehr gegossen, sondern so wie sie sind, dunkel und trocken im Keller gelagert. Im nächsten Jahr, wenn die letzten Nachtfröste vorüber sind, können die Dahlien wieder in den Garten gebracht werden.

Weinschnitt

Der nächste Schnitt steht nach dem Laubfall an. Der im Dezember stattfindende Winterschnitt wird so vorgenommen, dass der Haupttrieb bis ins alte Holz zurückgeschnitten wird. Handelt es sich um eine einjährige Pflanze, wird bis auf einen halben Meter zurückgeschnitten. Auch die Seitentriebe bekommen einen Schnitt. Bei ihnen bleibt nur die erste Knospe stehen, alles andere wird abgetrennt.
Im folgenden Jahr werden bei den Weinstöcken dann die Blütentriebe konsequent entfernt, denn schließlich soll die Pflanze ihre Kraft in das Wachstum stecken und nicht in die Entwicklung von Trauben. Genauso im dritten Jahr wird der Weinstock so behandelt, wobei der Rückschnitt des Haupttriebs nur noch bis auf eine Höhe von zwei Metern vorgenommen wird. Im vierten Jahr ist die Pflanze stark genug, dass sogar die Blütenansätze stehen bleiben können, damit Früchte ausgebildet werden.

Rosen und Bäume pflanzen

Neben den Stauden werden jetzt genauso die Neuzugänge im Rosengarten gepflanzt. Rosen werden oft gleichfalls als Ballenware angeboten. Allerdings empfiehlt sich für die Pflanzung von Rosen eher der Kauf wurzelnackter Rosen. In der ersten Anwachszeit sind diese Rosen viel weniger gefährdet zu vertrocknen. Beim Pflanzen der wurzelnackten Rosen sollte darauf geachtet werden, dass das Pflanzloch groß genug ist. Keinesfalls sollten die Wurzeln verbogen oder geknickt werden, sondern sie sollten in ihrer vollen Länge in das Pflanzloch hineinpassen. Die Veredelungsstelle muss dabei mit eingepflanzt werden und zwar so weit, dass sie etwa fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegt. Ansonsten würde der untere Teil der Rose austreiben, wobei dann der Edeltrieb überwuchert werden würde.

Bilder aus dem Oktober

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