Insekten
Lebensraum Streuobstwiese
Streuobstwiesen gehören mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Die Artenvielfalt ist auf Streuobstwiesen so groß, weil sie mit ihren Bäumen die Eigenschaften lichter Wälder und mit ihrem Unterwuchs die Eigenschaften blühender Wiesen vereinen.
Wichtig sind für Vögel, Fledermäuse und Insekten alte Bäume mit Höhlen und Rindenspalten. Deshalb sollten auf Streuobstwiesen fünf bis zehn Prozent der Bäume alte nicht mehr ertragsfähige Bäume sein. Apfelbäume sind besonders wertvoll, weil sie leichter als andere Arten Baumarten Höhlen ausbilden.
Damit viele verschiedene wild wachsende Blumen blühen können, sollte die Wiese je nach Aufwuchs ein bis drei Mal im Jahr gemäht und abgeräumt werden.
Die blühenden Wiesen sind unverzichtbar für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Blüten besuchende Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel sind.
Wildbienen
Wir schließen die Augen und erinnern uns an das friedliche Summen einer wilden Biene, die auf einer Sommerwiese Duftblüte für Duftblüte anfliegt. Wir hören ihren emsigen Flügelschlag? Wir riechen den süßen Blumenduft! Ein schöner Tag-Traum! Leider wird er in der Realität immer unwahrscheinlicher. Wildbienen sind bei uns in Deutschland hochbedroht. Ihr Lebensraum wird knapp. Sie sterben, weil es kaum noch Nahrung und Nistplätze gibt.
Lebensweise
Die meisten Wildbienen leben solitär. Die Weibchen bauen ihre Nester allein und versorgen ihre Brutzellen ohne die Hilfe von Artgenossen. Nur die Hummeln, sowie einige Arten der Furchenbienen, besitzen eine soziale Lebensweise ähnlich der Honigbiene. Rund ein Viertel aller Wildbienen in Deutschland betreibt überhaupt keine Brutvorsorge – das sind die Kuckucksbienen. Diese schleichen sich als Parasitenweibchen in fremde Wildbienennester ein. Die Kuckuckslarven ernähren sich vom Pollenvorrat der Wirtsbiene und schlüpfen später anstelle der Wirtslarven, die verhungern. . Auch aus diesem Grund ist es sinnvoll, nicht nur einen, sondern zwei bis drei Behälter zur Verfügung zu haben.
Aussehen
Wildbienen haben eine enorme Vielfalt in Gestalt und Aussehen. Sie existieren in zahlreichen Formen und Farben. Dabei können sie leicht mit Schwebfliegen oder Wespen verwechselt werden. Die meisten Wildbienen sind pelzig behaart, andere jedoch sind wiederum fast kahl.
Wie können wir helfen
Wildbienen brauchen enorme Mengen an Pollen und Nektar. Deshalb ist das Nahrungsangebot von grosser Bedeutung und einer der wichtigsten und besten Möglichkeiten, Bienen zu fördern. Wichtig ist, dass jeweils von früh bis spät im Jahr immer viel blüht und von verschiedenen Pflanzenfamilien. So finden verschiedene Arten jeweils ihre Nahrung. Auch alle Nistmöglichkeiten können die Wildbienen nur nutzen, wenn es in der Nähe genug Blumen hat.
Lebensraum für Wildbienen: 3 Abhängigkeiten
Lebensraum für Wildbienen: 3 Abhängigkeiten
Für Wildbienen entsteht Lebensraum dort, wo ihre drei Abhängigkeiten erfüllt sind und in unmittelbarer Nähe (200 bis 300 Meter Distanz) erreichbar sind:
Nistplatz |
Nahrung |
Baumaterial |
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Fällt eine dieser Ressoucen weg, kann eine Art nicht mehr an diesem Ort leben.
Hummeln
Hummeln kennt eigentlich jeder. Dabei gehören diese gemütlich-dicken Blütenbesucher im bunten Pelz wie die Honigbiene zu den Stechimmen. Sie bilden sogenannte Sommerstaaten, die nur wenige Monate lang existieren.
Hummeln sind ausgezeichnete Bestäuber, die durch ihre lange Zunge und das so genannte Vibrationssammeln besonders gut tiefe Blüten bestäuben können. Sie werden daher inzwischen rund um das Jahr für die Bestäubung im Gewächshaus gezüchtet. Allerdings haben sie auch zahlreiche Gegenspieler. So gibt es Kuckuckshummeln (Gattung Psithyrus) die die Nester ihrer Verwandten übernehmen und ihren Nachwuchs von den Arbeiterinnen aufziehen lassen.
Der schlimmste Gegenspieler ist jedoch die moderne Landwirtschaft: Das Abmähen blühender Flächen, Insektizideinsatz und Monokulturen haben gerade im ländlichen Raum zu einem dramatischen Artensterben geführt, so dass sich viele Hummelarten inzwischen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten finden lassen. Hummeln sind daher - wie alle Bienen - besonders streng nach Bundesartenschutzverordnung und Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Die Tiere dürfen nicht gefangen oder getötet werden; die Nester dürfen nicht bekämpft werden. Ausnahmen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch die Naturschutzbehörden.
Wer Hummeln helfen will, sollte seinen Garten oder auch seinen Balkon möglicht naturnah und blütenreich gestalten. Hummeln nehmen auch gerne Nistkästen an. Solche Kästen lassen sich recht einfach selbst basteln, man kann sie aber auch im Fachhandel kaufen.
Nistplatz |
Nahrung |
Hummelsterben |
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Quelle: NABU
Schmetterlinge
In der großen Welt der Insekten sind Schmetterlinge wohl die beliebtesten Vertreter. Ein Sommer ohne Schmetterlinge wäre nur halb so bunt – und für die meisten von uns kaum vorstellbar. Dabei erfreuen sie uns nicht nur, ihr zahlreiches Vorkommen ist auch ein Zeichen für eine intakte Umwelt.
Schmetterlinge gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Färbungen. Im Volksmund sprechen wir oft von Tag- und Nachtfaltern. In der offiziellen Systematik gibt es diese Begriffe jedoch nicht, da einige Schmetterlingsfamilien sowohl nachtaktive wie auch tagaktive Arten enthalten. Tag- und nachtaktive Schmetterlinge lassen sich an einigen Merkmalen unterscheiden.
Tagfalter sind meist auffällig gefärbt und besitzen immer Fühler mit einer keulenartigen Verdickung am Ende. Nachtfalter hingegen sind meist eher unscheinbar vom Äußeren und ihre Fühler sind feder- oder kammartig.
Bedrohung der Lebensräume
Die Hauptursache für die Gefährdung vieler Schmetterlingsarten ist der Verlust an geeigneten Lebensräumen. Vor allem durch die industrielle Landwirtschaft wird vielen Arten die Lebensgrundlage entzogen! Viele Schmetterlinge brauchen bestimmte Futterpflanzen – sind sie nicht mehr da, verschwinden auch die daran angepassten Schmetterlingsarten unwiderruflich. Ähnlich wie Wildbienen sind Schmetterlinge an Offenlandlebensräume angepasst und haben von der kleinbäuerlichen Kulturlandschaft profitiert. Doch zunehmend verschwinden viele Kulturlandschaften wie Heiden und Halbtrockenrasen.
Schmetterlinge gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Färbungen. Im Volksmund sprechen wir oft von Tag- und Nachtfaltern. In der offiziellen Systematik gibt es diese Begriffe jedoch nicht, da einige Schmetterlingsfamilien sowohl nachtaktive wie auch tagaktive Arten enthalten. Tag- und nachtaktive Schmetterlinge lassen sich an einigen Merkmalen unterscheiden. Tagfalter sind meist auffällig gefärbt und besitzen immer Fühler mit einer keulenartigen Verdickung am Ende. Nachtfalter hingegen sind meist eher unscheinbar vom Äußeren und ihre Fühler sind feder- oder kammartig.
Lebensräume schaffen
Viele Schmetterlingsarten von unseren Maßnahmen zur Verbesserung des Nahrungsangebotes für Wildbienen (Bienenweide). Schmetterlinge haben wie Wildbienen sehr spezielle und ähnliche Anforderungen an ihren Lebensraum und ihre Nahrungspflanzen. Sie sind beide trockenheitsliebende Tiere, die auf ein vielfältiges Angebot heimischer Wildpflanzen angewiesen sind. Indem wir das Nahrungsangebot für Wildbienen erhöhen werden gleichzeitig Lebensräume für viele Schmetterlingsarten geschaffen.
Die beste Falterhilfe ist ein giftfreier, naturnaher Garten mit wilden Ecken. Zu viel Ordnung und der beliebte exotische Schmetterlingsflieder helfen Admiral, Distelfalter und Co nicht, denn ihre Raupen brauchen gerade ganz bestimmte, leider unbeliebte Wirtspflanzen wie Brennesseln und Disteln.
Bunte Wiese |
Admiral |
Goldene Acht |
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"Quelle BUND Brandenburg"